CSD

Habemus Miss CSD – oder besser gleich zwei!

19. Apr. 2014
So sehen Siegerinnen aus (v.l.n.r.): Cathrinsche (Miss CSD 2012), Jurassica Parka, Estelle (Miss CSD 2013) und Relda Rován (c) Guido Woller

Ein Erfolg für die VeranstalterInnen (u. a. Margot Schlönzke) und auch den Veranstaltungsort, das Wilde Oscar im Lebensort Vielfalt, war das Finale der Wahl zur Miss CSD 2014. Der Saal brechend voll, die Luft alsbald verbraucht, aber die Stimmung toll. In einer Atmosphäre irgendwo zwischen Kaffeefahrt und Goldener Kamera – es zog sich alles ein wenig in die Länge – amüsierte sich das Publikum: eine Mischung aus Fanblocks und neutralen BeobachterInnen aus Kreuzberg, Charlottenburg und Friedrichshain.

Giselle D´Apricot und Stefan Kuscher moderierten die diversen Vorstellungsrunden der sechs verbliebenen potenziellen Misses von ursprünglich 17. Amanda Cox, Hortensie von Hodenstock, Chou Chou Lafontain, Grady van Oranja, Jurassica Parka und Relda Rován gaben ihr Bestes. In einer Mischung aus Live-Gesang und Vollplaybacks stellten sich die Aspirantinnen in der ersten Runde vor. Es folgten zwei Spielrunden, die einen eher chaotischen Eindruck hinterließen, aber dennoch zu Punktvergabe führten. Glamour und viel Pailletten brachte natürlich der Durchgang in Abendgarderobe. Erkenntnisse über Szene-Commitment und Schlagfertigkeit lieferte das abschließende Frage- und Antwort-Spiel zum CSD. 

Die Jury mit Gabi Decker, Romy Haag, Judy Winter, Herrin de Luxe, Cathrinsche, David Berger, Gerhard Grühn, Matthias Steuckhardt und Julian F. M. Stöckel blieb gelassen bei den vielen Höchstwertungen, die per Applausometer in Gestalt von Stefan Kuschner ermittelt wurden. Was wiederum mit der Gefolgschaft einiger Kandadatinnen zu tun hatte, aus deren Reihen gar „Schiebung“ gerufen wurde, als das Ergebnis verkündet wurde.

Am Ende eines langen Abends die Erlösung: Salomonisch  hatte die Jury entschieden, zwei Favoritinnen zu küren, weil ja noch nicht so ganz sicher ist, wie viele Umzüge es dieses Jahr gibt. So hat man quasi eine Zweit-Miss-CSD im Ärmel. Mit hauchdünnem Vorsprung hatte Jurassica Parka dennoch die schlanke Nase vorne. Das Multitalent überzeugte letztendlich weniger durch gesangliche Höchstleistung als durch Originalität im Interview – und natürlich ihr Aussehen. Zudem schoss sie mit ihrem Look in der Runde Abendgarderobe den Vogel ab, was Romy Haag sogar zu einem Statement hinriss: „Das war der modernste Look im Contest“. Dicht darauf folgte auf Platz zwei Relda Rován, die ebenfalls mit Authentizität überzeugte – sie sang live und gekonnt „True Colors“ als Regenbogenbotschafterin. Eine würdige und verdiente Vize-Miss. Die bis dato amtierende Miss CSD 2013, Estelle de Rhone, krönte ihre Nachfolgerinnen und schien mit der Wahl einverstanden.

Frank Hermann

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