KULTUR

Revue-Palast zeigt Rückgrat

27. Juli 2014
Friedrichstadt-Palast (c) Götz Schleser

27.7. – Der Friedrichstadt-Palast hat sich homopolitisch bereits mehrfach engagiert: 2012 wurde eine Gastspielreise nach Russland abgesagt - als Reaktion auf die restriktive Gesetzgebung – u.a. das Verbot der „Homo-Propaganda“ – in dem Staat. Auch das Gastspiel einer St. Petersburger Eisrevue kam aus denselben Gründen nicht zustande. Nun weitet der Revue-Palast sein politisches Engagement aus. Auf seiner Facebookseite heißt es dazu: 

„Bisher haben wir zu Premieren des Palastes das gesamte diplomatische Korps Berlins eingeladen. Diesmal haben wir Botschafter*innen aus Ländern, in denen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung von staatlicher Seite verfolgt und kriminalisiert werden, nicht zur Premiere von THE WYLD am 23. Oktober eingeladen.

Das werden wir auch in Zukunft so handhaben und beobachten das auf unserer ‚pinken Liste‘, auf der in diesem Jahr erschreckende 83 Staaten stehen.

Es ist niemandem zuzumuten, mit Menschen im gleichen Raum zu feiern, die Staaten repräsentieren, in denen manche von uns und manche von Euch hingerichtet, verstümmelt, gedemütigt oder eingesperrt würden oder unter Strafandrohung nicht öffentlich über ihre normale (aber nicht mehrheitliche) sexuelle Orientierung sprechen oder diese nicht zeigen dürfen.“

Für diese konsequente und unmissverständliche Haltung gab es vom Internetportal queer.de einen virtuellen ‚Homo-Orden‘, für den sich das Palast-Team auf seiner Facebookseite bedankt:

„Wir sind ja nicht so die Ordensbrüder und -schwestern, aber über DEN Orden von queer.de freuen wir uns wirklich. Ein mehrheitlicher ‚Heten-Palast‘ mit Homo-Orden, so soll das sein in einer toleranten Welt.“

fh

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