PARTY

Expatriarch feiert mit Extra-Events

18. Sept. 2014
Peaches und Joey Hansom (c) Alexa Vachon

Die queer-feministische Radioshow und Musikplattform Expatriarch hat seit vier Jahren Erfolg mit experimentellen Radio-Shows

18.09. – Zum Jubiläum bringt Mastermind Joey Hansom gemeinsam mit Künstlerinnen wie Peaches oder Gudrun Gut die Veranstaltungsreihe „Expatriarch Generations“ an den Start.

Expatriarch steht seit vier Jahren für experimentelles Radio mit queer-feministischer Musik. Der Name ist eine Wortschöpfung: eine Kombination aus Expat und Patriarch. Ersteres steht für jemanden, der seine Heimat aufgegeben hat, und das Zweite für eine von Männern dominierte Gesellschaft. Der Gedanke dahinter sei mit den klassischen Rollenbildern zu brechen, sagt der Projektvater, DJ, Musiker und Siegessäule-Redakteur Joey Hansom.
In diesem Jahr werden die Sendung und die dazugehörige Plattform vier Jahre alt und dieser Geburtstag soll offline gefeiert werden. Und weil die Geburtstage die besten sind, auf denen nicht nur das Geburtstagskind beschenkt wird, sondern auch die Gäste, gibt es gleich mal ein vierfaches Partyschmankerl mit Inhalt: Für drei Events verschmilzt Expatriarch mit der monatlichen SchwuZ-Partyreihe „Hot Topic“, im Oktober allerdings einmal mit „London Calling“ zu „Expatriarch Generations“. Dabei handelt es sich um ein neuartiges und multimediales Partyformat, bei dem zu jedem Event ein etablierter Musikact einen aufstrebenden Newcomer seiner Wahl vorstellt. Alt und neu treten dann zusammen bei „Expatriarch Generations“ im SchwuZ auf – entweder mit einem DJ-Set oder einem Livekonzert. Die etablierten Künstlerinnen haben dabei quasi eine gewisse Mentorinnenfunktion für das von ihnen gewählte Talent inne.

Davon kann man sich vorab in der „Expatriarch“-Radiosendung bei Berlin Community Radio überzeugen, denn Teil des Konzepts ist auch ein Interview zwischen Mentorin und Protegé in der Show. „Junge KünstlerInnen sollen mit etablierten zusammengeführt und in einen Austausch gebracht werden. Es geht um Erfahrungen im Musikbusiness, Inspiration, die Liebe zur Musik, aber auch Feedback zu aktuellen Projekten.“ Möglicherweise werden in der Radioshow bisher unveröffentlichte Songs oder Demos das erste Mal öffentlich Gehör finden. „Das kann nicht nur für alle Beteiligten inspirierend sein, sondern für alle, die Musik lieben“, erklärt Joey Hansom.
An etablierten Künstlerinnen konnte der Expat Peaches, Planningtorock, Gudrun Gut und Jahcoozi-Sängerin Perera Elsewhere für das Projekt gewinnen. Letztere wird in der ersten Ausgabe am 19. September die Musikerin Bella Cuts aus Neuseeland vorstellen, die manche vielleicht noch unter ihrem alten Namen Cut Loose kennen. Warum sie da mitmacht? Zufall. Fügung. Vielleicht ein Mix aus beidem.

Perera ist sich sicher, dass es so kommen sollte: „Joey und ich lernten uns bei einer Party kennen, und im Gespräch kam zufällig heraus, dass er an seinem ersten Abend in Berlin auf einem Konzert meiner Band gelandet ist. Für mich war sofort klar, dass Zufall oder Schicksal uns zusammengeführt hat. Ich mag den Gedanken, dass uns etwas ganz Großes verbindet.“ Die tatsächliche Größe des Projekts wird sich ab dem 19. September immer am dritten Freitag im Monat zeigen, wenn die etablierten Künstlerinnen nacheinander ihren „New Generation“-Act im SchwuZ vorstellen werden. „Ich bin auf jeden Fall jetzt schon sehr gespannt, denn alle Acts sind besonders“, freut sich Joey Hansom. „Perera Elsewhere kämpft in ihrer Musik gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus, und das sind Themen, die auch für Expatriarch wichtig sind.“

Dennis Agyemang


Expatriarch Radio #55, 02.09., 18:00, berlincommunityradio.com

Hot Topic vs. Expatriarch Generations, 19.09., 23:00, SchwuZ
Mit Bella Cuts, Perera Elsewhere, Joey Hansom u.a.

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