MUSIK

Marcus Wiebusch singt gegen Homophobie im Fußball

22. Sept. 2014

22.09. – Marcus Wiebusch ist Singer-Songwriter und Mitglied der Hamburger Bands But Alive und Kettcar. Er ist selbst leidenschaftlicher Fußballfan – von St. Pauli versteht sich –, aber sein Titel „Der Tag wird kommen“ ist kein Fußballsong zum Mitgrölen in den Stadien. Oder eher: noch nicht? Folgt man seiner Utopie, dann wäre es eines Tages kein Problem mehr, als offen schwuler Kicker in einem diskriminierungsfreien Umfeld mitzuspielen.

Das Video zum Lied wurde per Crowdfunding finanziert. Erzählt wird die Geschichte eines schwulen Fußballers, der trotz Coming-out im Freundeskreis als Bundesligaspieler weiterhin „verdeckt“ lebt und kickt. Seine Schlussfolgerung: „Ja, es wird besser und der Tag ist in Sicht. Einer wird es schaffen, aber ich bin es nicht“. Das ist schade, eine vertane Chance mehr.

Das Mini-Epos ist manchen zu pathetisch, aber wer jemals die Kommentare zu wichtigen Fußballspielen verfolgt hat, weiß, wieviel Pathos einem da um die Ohren gehauen wird. Passt also dann doch wieder.

Der Film zum Song stößt bislang auf große Klick-Resonanz, hoffentlich auch bei denen, an die er sich eigentlich richtet. Nämlich diejenigen, die am Schluss des Films angesprochen werden: all die „homophoben Vollidioten“, die „dummen Hater“, die „Forums-Vollschreiber“ und auch die „Funktionäre mit dem gemeinsamen Nenner“ ... 

Immerhin: Beim Dreh waren Fangruppen verschiedener Fußballvereine wie Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, 1. FC Köln, FC St. Pauli, TEBE Berlin, 1. FC Köln, Bayern München und 1. FC Nürnberg dabei.

fh

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