Berlin

Islam und Homophobie

19. Nov. 2014
Şehitlik-Moschee in Berlin, 2012 © avda-foto.de

Update 19.11. – Die ursprünglich in der Sehitlik-Moschee geplante Diskussionsveranstaltung wird nun im Tagungshaus der Jerusalemkirche stattfinden. Nachdem der Besuch von Schwulen und Lesben in der Neuköllner Sehitlik-Moschee abgesagt worden war, treffen sich VertreterInnen von Schwulen und Lesben sowie des DITIB jetzt am Montag, 24. November 2014, um die Diskussion zum Verhältnis der Muslime zur Homosexualität aufzunehmen.

„Die Vertreter von Leadership Berlin – Netzwerk Verantwortung, den Berufsverbänden schwuler Führungskräfte ( „Völklinger Kreis“) und lesbischer Führungskräfte („Wirtschaftsweiber“) und der Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) als Dachverband von fast 900 Moscheegemeinden in Deutschland wollen auch nach der offiziellen Absage des Besuchs der Sehitlik-Moschee den gemeinsamen Dialog fortsetzen.“, heißt es in der Presseerklärung.

24.11., 19:30, Tagungswerk Jerusalemkirche, Lindenstr. 85, Kreuzberg

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16.11. – Update! Der Vorstand der Şehitlik-Moschee hat den am 24.11. geplanten Besuch von LGBTIs abgesagt. Laut einer Pressemitteilung des LSVD hatten Teile der türkischsprachigen Presse die Begegnung sehr kritisch aufgegriffen. Auch die Türkische Gemeinde zu Berlin (TGB) e.V. soll sich bei DITIB Deutschland (Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion) gegen das Treffen ausgesprochen haben. Die Moschee gehört zur DITIB-Gemeinde. LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert betont hingegen, dass es sich um keine endgültige Absage handle, sondern man bemüht ist, einen neuen Termin im Dezember zu finden: „Die Leiterin unseres Zentrums für Migranten, Lesben und Schwule befindet sich weiterhin in einem engen Austausch mit dem Vorstand der Şehitlik-Moschee. Es bleibt das Ziel eines konstruktiven Dialogs. Der Termin soll nicht ersatzlos abgesagt, sondern verschoben werden. Wir lassen uns von den Kritikern nicht entmutigen.“

10.11. – Islam und Homophobie werden oft gleichgesetzt. Muslimischen Institutionen per se eine homosexuellenfeindliche Haltung unterstellt. Solchen Generalisierungen setzt das Projekt „meet2respect" konkrete Begegnungen zwischen Menschen entgegen, die helfen sollen Berührungsängste zu überwinden und Intoleranz, Diskriminierung und Gewalt abzubauen. So laden der Verein Leadership Berlin, der Völklinger Kreis e.V. und das Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule (MILES) des LSVD Berlin-Brandenburg im Rahmen des Projekts zu einem Besuch der Şehitlik-Moschee in Berlin-Neukölln ein. Ender Cetin, Vorstandsvorsitzender von DITIB - Sehitlik Türkisch Islamische Gemeinde zu Neukölln e.V, bietet der LGBTI-Community am 24. November eine Moscheeführung an mit anschließender Diskussion, die sich dem Thema Islam und Homophobie zu stellen versucht. In der Einladung wird darauf hingewiesen, dass der Abend auch eine Signalwirkung für junge Muslime haben soll, „die feststellen können, dass ihre führenden Vertreter offensichtlich keine Berührungsängste gegenüber Schwulen, Lesben, Bi-,Trans-,Inter*-Menschen haben und diese sogar in ihr Gotteshaus einladen.“ Gleichzeitig erhofft man sich durch diese Begegnung „Ideen und Impulse für Fortsetzungen und weitere Schritte ... Vielleicht ja gar in ähnlicher Weise wie bei dem sehr sehenswerten Film ,Pride‘ - nur dass an die Stelle der konservativen, tendenziell homophoben walisischen Bergarbeiter die Berliner Muslime von heute treten.“

Wer an dem Moscheebesuch teilnehmen möchte, meldet sich  bis zum 19. November unter der Mailadresse daniel.worat@vk-online.de.

„Begegnung in der Şehitlik-Moschee zum Thema Islam und Homophobie“, 24.11., 19:00, Şehitlik-Moschee, sehitlik-camii.de

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