Demo

Den Regenbogen verteidigen!

16. Nov. 2014
© Nollendorfblog

Ein deutliches Zeichen für sexuelle Vielfalt konnte gestern eine Gegendemo in Dresden setzen. Rund 1.000 Aktivisten und Aktivistinnen kamen laut Orga-Team zusammen, um friedlich gegen eine Veranstaltung der Initiative „Besorgte Eltern“ zu demonstrieren, die unter dem Motto „Stoppt die Frühsexualisierung der Kinder an Grundschulen“ eine moderne Schulaufklärung über unterschiedliche sexuelle Identitäten verhindern möchte. Die Initiative konnte dagegen nur etwa 150 Menschen mobilisieren. Dem Aufruf zum Gegenprotest der vom CSD Dresden e.V. und Gerede e.V. Dresden organisierten Demo folgte auch die Berliner Gruppe „Enough is Enough“. SIEGESSÄULE hat mit deren Projektleiter für Grafikdesign und Social Media Marco Schenk gesprochen, der ebenfalls an der Aktion beteiligt war.

Warum war es euch wichtig, zu der Gegendemonstration zu fahren? Kinder können sich in ihrer Welt alles vorstellen. In der Welt der Kinder wird alles zur Wahrheit: fliegende Elefanten, singende Autos und eben auch, dass ihr Freund aus der Kita mit seinen zwei Müttern lebt. Die Welt der Kinder ist eben so bunt wie der Regenbogen. Seit Monaten gehen „Besorgte Eltern“ auf die Straße, weil sie aus Angst vor dieser Wahrheit die bunten Farben aus dem Regenbogen klauen wollen. Wir sind gemeinsam mit vielen anderen Organisationen nach Dresden gefahren mit einem Ziel: Den Regenbogen zu verteidigen!

Wie viele waren in eurem Bus? Unsere Busfahrt war großartig. Wir waren alle sehr glücklich darüber, dass so viele Menschen mit den verschiedensten Biografien kurzfristig Zeit gefunden haben um Dresden zu unterstützen. Die Community lebt und hält zusammen. Das war eine schöne Erkenntnis aus unserer gemeinsamen Reise.

Wie verlief die Aktion? In Dresden kamen Organisationen aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam ein klares Zeichen für Akzeptanz zu setzen. Wir haben alle ganz selbstverständlich zusammengearbeitet und sind dadurch noch ein Stück mehr zusammengewachsen. Wir sind in Dresden mit offenen Armen empfangen worden und konnten dadurch sehr gestärkt der Aktion begegnen.

Glaubt ihr, dass ihr etwas erreichen konntet? Für die „Besorgten Eltern“ scheint es nur Familien aus Vater, Mutter, Kind zu geben. In ihrer Welt kommen wir einfach nicht vor. Doch LGBTI-Familien sind echt. Sie sind wahr. Und sie sind wie der Regenbogen: einfach nicht verhinderbar! Daher sind wir uns sicher, dass sich die Kinder sehr darüber freuen, dass wir in ihrem Auftrag ihre bunte Zukunft friedlich verteidigt haben.

Marco Schenk © Julian Laidig Photography

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