EVENT

Salonkultur mit einer Prise SM

20. Nov. 2014
Patrick King Xi'an Fashion Week © Maria La Torre courtesy Salon K

Der Salon K Privé schließt mit der Wiederentdeckung des gehobenen Stils eine empfindliche Marktlücke in der Berliner Unterhaltungslandschaft – im ganz intimen Rahmen

–  Es ist der Geheimtipp für alle, die auf der Suche nach etwas ganz Besonderem sind: Mitten im Berliner Großstadtdschungel hat sich mit dem Salon K Privé eine intime Oase der gehobenen Geselligkeit etabliert. Die beiden Gastgeber, Patrick King und sein Partner Johan King Silverhult, fungieren in ihrer eigenen Wohnung in Kudamm-Nähe gleichzeitig als „Creative Directors“. Um sich herum haben sie eine eingeschworene Gruppe aus Tänzern, Sängerinnen und Akrobaten aus renommierten Institutionen wie der Pariser Oper, dem Cirque du Soleil oder dem Stuttgarter Ballett versammelt. Und überraschenderweise geht der Versuch, eine ganz neue Erlebniskultur zu schaffen, auf.

Die geballte Ladung Bühnenerfahrung lässt den großbürgerlichen Salon zur ganz großen Bühne werden. Trotz begrenzter Mittel sitzt alles perfekt: Musik, Video Licht sind sparsam aber effektvoll eingesetzt. Vor allem aber stimmen die Übergänge und das Timing bei den technisch perfekten Darbietungen. Immer wieder wird die Performance mit gereichten Amuse-Bouches aufgelockert. Gelegenheit, um sich aus der großen Sofalandschaft zu erheben und mit den anderen rund 30 Gästen sowohl die Darbietungen als auch die Snacks zu diskutieren: Die ungewöhnlichen Geschmackskompositonen von „Iss Kind, Iss!“ sind nicht durchweg gelungen, aber immer ein überraschendes Erlebnis. Die charmanten Gastgeber geben sich Mühe, die illustre Gästeschar zwanglos miteinander bekannt zu machen. Ständig nachgefüllten Champagner-Flöten helfen dabei, die Zunge zu lockern.

Merklich inspiriert ist der Abend von der Freiheit und eleganten Avantgarde im Berlin der 20er Jahre. Durch die intime Nähe zu den Künstlern und Künstlerinnen kommen aber noch viel weiter zurückliegende Assoziationen auf: Man fühlt sich wie ein Renaissancefürst, der in seinem Audienzsaal für sich aufspielen lässt. Im Laufe des Abends mischen sich in die Mischung aus Burlesque, Cabaret und Ballett immer mehr SM-Elemente. Schwingende Peitschen und kunstvoll gefesselte Tänzer sorgen für eine wohl abgestimmte Atmosphäre der stilvollen Verruchtheit. Insbesondere die Herren entledigen sich im Laufe des Abends immer mehr des feinen Zwirns, wobei sie das Wenige nicht mit weniger Eleganz tragen wie zuvor den Frack.

Alltäglich und gewöhnlich ist hier gar nichts — auch nicht die Eintrittspreise. Die 150 Euro pro Person sind allerdings gut angelegt, wenn man den Liebsten oder die Liebste zum besonderen Anlass in eine ganz eigene Welt entführen möchte: Ideal für runde Geburtstage Heiratsanträge oder Thronjubiläen. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, sich auch selbst im besten Fummel stilvoll zu inszenieren. Denn nicht zuletzt sind auch die Gäste ein wichtiger Teil des Gesamtkunstwerks.

Carsten Bauhaus

Am 21., 22., 28., und 29. November 2014, jeweils 20:30 bis 23:45

Info und Tickets

Die genaue Adresse wird nach Anmeldung bekannt gegeben.

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