LESUNG

Veranstaltungen zum Abschluss des Karl-Heinrich-Ulrichs-Jahres

7. Dez. 2014
Marianne Rosenberg und ihre Schwester Petra sind in der Passionskirche mit dabei (c) SEREGEL

Karl Heinrich Ulrichs forderte 1864 – vor 150 Jahren – erstmals öffentlich die Anerkennung von Homosexuellen. Ihm zu Ehren lesen Prominente aus seinen Werken, unter ihnen Marianne Rosenberg (Foto), Dilek Kolat, Zazie de Paris und Luci van Org. SIEGESSÄULE sprach mit dem Regisseur des Events, Gerhard Hoffmann

Du hast ja wirklich ein illustres Ensemble zusammengetrommelt ...

Da ich mit den Mitwirkenden mehr oder weniger befreundet bin, und diese meine Arbeit kennen, kamen die Zusagen ziemlich schnell. — Hauptgrund aber war auf jeden Fall, dass die Mitwirkenden ein hohes Interesse daran haben, gegen die Homophobie einzutreten.

Die Veranstaltung ist ja sozusagen das Finale des von dir initiierten Karl-Heinrich-Ulrichs-Jahres. Bis du zufrieden damit nach all der Arbeit?

Diese Frage stellt sich mir nicht. — Ich kann doch erst dann zufrieden sein, wenn wir sowohl eine Geschlechterdemokratie wie auch eine sexuelle Demokratie haben. Mir geht es um unsere Gleichheit und Freiheit, und dafür kämpfe ich.

Aber es gibt schon einen Grund zur Zufriedenheit, nämlich die erfolgte Umbenennung des Schöneberger Teils der Einem- in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße. Dafür haben Dirk Siegfried und ich uns ja über vier Jahre eingesetzt und unseren Wunsch zum Erfolg geführt. Das macht mich zufrieden. Jetzt warten wir nur noch auf den Straßenabschnitt im Bezirk Mitte.

Übrigens, die letzte Veranstaltung zum Karl-Heinrich-Ulrichs-Jahr ist am Donnerstag, dem 11. 12. 2014, um 19 Uhr im Café Ulrichs der Berliner Aids-Hilfe. Luci van Org liest an diesem Abend die erste schwule Vampirgeschichte der Welt, „Manor“, die Ulrichs 1884 in L’Aquila verfasst hat.

fh

Texte gegen die Homophobie, 09.12., 20:00, Passionskirche

„Manor“ von Karl Heinrich Ulrichs, Lesung mit Luci van Org, 11.12., 19:00, Café Ulrichs

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