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„Bombastic“ ist das neue Magazin für Ugandas LGBT-Szene

1. Feb. 2015

–  Vor einem Jahr unterzeichnete Ugandas Präsident Yoweri Museveni ein Gesetz, das unter anderem lebenslange Haftstrafen für Homosexuelle vorsah. Manche Länder froren daraufhin ihre Entwicklungsgelder ein, die Weltbank stoppte einen 90-Millionen-Dollar-Kredit. Am 1. August 2014 kippte das Verfassungsgericht zwar das Gesetz, die gesellschaftliche Situation bleibt jedoch trotzdem angespannt. Immer wieder kommt es in Uganda zu massiver Gewalt gegen LGBTs.

Umso bewundernswerter ist es deshalb, dass Aktivisten jetzt ein kostenloses Queer-Magazin gegründet haben. Bombastic haben sie es genannt, die erste Ausgabe hat eine Auflage von 15.000 Exemplaren. „Our voices, our stories, our lives“ steht auf der Titelseite, und nach einem Glossar zu Begriffen wie „Stigma“ oder „Transgender“ geht es auch schon los: Redakteurin Kasha Jacqueline Nabagesera beschreibt in ihrem Editorial den massiven Einfluss der Medien auf die gesellschaftliche Haltung zu Homo- und Transsexualität. Bombastic soll nun endlich für Wahrheit sorgen, aufklären und den vielen LGBTs in Uganda eine Stimme geben, für die Gewalt und Todesdrohungen oft zum Alltag gehören.

Einfach hat es das Magazin, das auch online abgerufen werden kann, allerdings nicht. Für die Verbreitung homosexueller Inhalte droht eine Gefängnisstrafe von bis zu sieben Jahren.

Es ist wohl der Unterstützung von „Bombastic aus dem Ausland zu verdanken, dass es dazu noch nicht gekommen ist. Vor Einzeltätern ist das Team jedoch nie sicher: „Es wurden schon Ausgaben der Zeitschrift vor unseren Augen verbrannt“, sagen sie.

Daniel Segal

Zum Magazin Bombastic geht's hier! 

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