15.03 – René Koch: Wer von dem bekannten Visagisten spricht, denkt zuerst an die vielen Film- und Bühnendiven, die er geschminkt hat. Dabei engagiert sich der Meister des Make-up weit vielfältiger. So hat er Produkte für Menschen mit schweren Hautschäden oder -handicaps mitentwickelt. Die entsprechende Linie „Camouflage“ erleichtert Betroffenen das tägliche Leben.

Seit einiger Zeit bietet der Stylist in den Räumen seines Lippenstiftmuseums einen ungewöhnlich scheinenden Make-up-Workshop zum Thema „Das ertastbare Schminken“ an. Die Anregung dafür kam tatsächlich aus einer Gruppe blinder und schwer sehbehinderter Frauen, die sich regelmäßig treffen und neue Anlaufpunkte für ihre Unternehmungslust suchten. Da die meisten von ihnen das Schminken aufgegeben hatten, kam die Idee ins Spiel, wieso nicht jemand suchen, der da einspringen könnte. Eine der Frauen, Susanne Emmermann, nahm per E-Mail Kontakt auf, bat um ein „Blind Date“, wie sie es selbst nannte. René Koch ließ sich nicht lange bitten. Der erste Termin war schnell gefunden und wurde ein voller Erfolg. Die Initiatorin fasste die Erfahrung so zusammen: „Wir können zwar nicht sehen, aber jetzt werden wir gesehen!“

Das nächste Seminar ist am kommenden Wochenende und danach gibt es  das „Lippenstiftmuseum zum Anfassen“. Dafür werden von Koch jeweils Exponate ausgesucht, die eine besondere haptische Erfahrung bieten.

fh

Make-up-Workshop für blinde und sehbehinderte Frauen, Samstag, 21.03., 14:00, Lippenstiftmuseum Berlin, Helmstedter Straße 16, 10717 Berlin (U-Bahn Berliner Straße).

Telefonische Anmeldung erforderlich: (030) 8 54 28 29.