Politik

Berliner CDU sagt Nein zur „Ehe für alle“

24. Juli 2015

Der Berliner CDU-Generalsekretär Kai Wegner gab heute auf einer Pressekonferenz das Ergebnis ihrer Mitgliederbefragung zur Ehe-Öffnung bekannt. 45 Prozent sprachen sich eindeutig gegen eine „Ehe für alle“ aus, während 35 Prozent dafür waren. Insgesamt wurden rund 4.800 Fragebögen ausgewertet, was einer Gesamtbeteiligung von nur 40 Prozent entspricht. Die Berliner CDU umfasst 12.500 Mitglieder. Auf den Fragebögen gab es sieben Antwortmöglichkeiten. So kreuzten die restlichen 20 Prozent vorgegebene Antworten wie „Ich finde das Thema nicht wichtig“, "teils-teils“, „Stimme eher zu“ oder „Stimme eher nicht zu“ an. Dieser Entscheid ist bundesweit die erste Mitgliederbefragung über ein Sachthema in der Union, durchgeführt wurde sie auf Initiative des Berliner Landesvorsitzenden Frank Henkel.

Der LSVD hatte kurz vor der Bekanntgabe des Ergebnisses in einer Pressemitteilung erklärt, dass die Berliner CDU heute beweisen müsse, ob sie noch die Interessen der Bevölkerung vertrete. Denn laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage sprechen sich 73 Prozent der Berliner und Berlinerinnen für eine Öffnung der Ehe aus. Der Berliner Linke-Chef Klaus Lederer kommentierte auf Facebook das Ergebnis wie folgt: „Die Berliner CDU erweist sich als das letzte Biotop konservativer Piefig- und Spießigkeit. Das Ergebnis der Mitgliederbefragung der CDU macht deutlich, dass die Berliner CDU weit davon entfernt ist, die moderne und liberale Hauptstadtpartei zu sein, die zu sein sie so gerne vorgibt. Es liegt jetzt an der Berliner SPD, ob sie dem Wunsch der klaren Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner nach einer Öffnung der Ehe für alle zum Durchbruch verhilft oder ob sie diesen weiterhin der Koalitionsraison opfert. Letzteres wäre eine Schande für Berlin.“

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