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RuT-Wohnprojekt für Frauen: „Zwei Millionen wären schön“

17. Mai 2016
Jutta Brambach © Jason Harrell

Am 20.05. um 17:00 können sich potenzielle Mitbewohnerinnen und andere Interessierte über den aktuellen Stand des Wohnprojektes von Rad und Tat e.V. (RuT) informieren. Die Neuköllner Initiative plant ein Mehrgenerationenhaus für Frauen, das zugleich Austausch- und Begegnungsstätte mit Workshops, Beratung und unterschiedlichen Kultur- und Freizeitveranstaltungen sein soll. Im September 2014 schien der perfekte Standort dafür gefunden zu sein, allerdings verkaufte der Eigentümer das Grundstück mitten in den Verkaufsverhandlungen anderweitig. Seitdem wird fieberhaft weitergesucht. „Wir schauen uns ständig Grundstücke an“, erzählt Jutta Brambach, Geschäftsführerin des RuT-FrauenKultur e.V., im Gespräch mit SIEGESSÄULE, „aber oft fehlt das Kapital.“ Der 2014 bewilligte Zuschuss der Lottostiftung von zwei Millionen Euro bleibt bestehen, ebenso die bereits gezahlten Darlehen zukünftiger Bewohnerinnen. Bei der aktuellen Marktlage fehlt es dennoch an allen Ecken und Enden. „Noch mal zwei Millionen auf dem Konto wären schön“, sagt Jutta.

Nach der Absage des ursprünglichen Grundstücks in der Böhmischen Straße in Neukölln wurde von verschiedenen Seiten Unterstützung zugesagt. Unter anderem versprach der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), ein Grundstück für das Projekt zu finden, bisher ist jedoch noch nichts passiert. RuT e. V. Ist dennoch optimistisch, zur Zeit läuft unter anderem eine Bewerbung für die sogenannte Schöneberger Linse, ein Areal zwischen den S-Bahnhöfen Südkreuz und Schöneberg, das zu einem attraktiven Quartier mit bis zu 1.500 bezahlbaren Wohnungen werden soll. Vier Grundstücke stehen dort zur Zeit zum Verkauf, die Vergabe richtet sich nicht ausschließlich nach dem gebotenen Kaufpreis. Laut Bezirksstadträtin Sibyll Klotz (Grüne) sollen hier wohnungs- und sozialpolitische Ziele umgesetzt werden. „Uns ist die Mischung aus kleinen, großen, städtischen, frei finanzierten und bezahlbaren Wohnungen wichtig“, sagte sie dazu im März zur Berliner Morgenpost. Bei der Veranstaltung im Mai wird Jutta Brambach über die Fortschritte bei den verschiedenen Bewerbungen berichten, ebenso über den Stand der derzeitigen Planung. Alle Interessierten sind herzlich ins RuT eingeladen.

Christina Reinthal

Informationsveranstaltung zum Inklusiven Frauen/Lesbenwohn-und Kulturzentrum in Berlin, 20.05., 17:00, RuT

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