Open Stage

Trash Deluxe wird 5!

20. Mai 2016
Das „Trash Deluxe“-Team: Pimmela van Döschen, Nicopatra Berlin, Kay P. Rinha, Eva LaBosse (v.l.n.r.) © Claudia Kristine Schmidt

In Berlin gibt es mittlerweile in jeder zweiten queeren Bar ein Showprogramm. Eine gute Gelegenheit, sich als junges Talent auszuprobieren. Oft entsteht dann eine Mischung aus professionellen PerformerInnen und New ComerInnen. Das ist in Berlin nicht neu. Denn die Tradition der Open Stage ist schon lange ein Bestandteil der Szene. Unvergessen dabei war die „Mitmach Show“ der Kingz of Berlin, die vor etwa 10 Jahren regelmäßig in der AHA stattfand. Damals war die Blütezeit der Drag Kingz und eine neue Generation von PerformerInnen wuchs heran. Darunter auch Kay P. Rinha, der seine ersten Bühnenerfahrungen hier sammelte.

Nachdem sich die Kingz of Berlin zurückgezogen hatten, entstand eine Lücke, die Kay P. Rinha wieder füllen wollte. Kurzerhand veranstaltete er gemeinsam mit Nicopatra Berlin (Foto ganz links) und Burlesque PerformerIn Rosebutt die Open Stage „Trash Deluxe“ in der AHA.

Am 21.5. feiert die Veranstaltungsreihe ihr fünfjähriges Jubiläum. In den vergangenen Jahren hat sich einiges geändert. Rosebutt ist mittlerweile in Frankreich und seit etwa drei Jahren gehören Eva LaBosse und Pimmela van Döschen zum festen Team. Außerdem ist „Trash Deluxe“ vor einem Dreivierteljahr von der AHA ins Ballhaus Berlin gezogen. Der Grund war, dass die Räumlichkeiten nicht mehr groß genug waren: „In die AHA passen ungefähr 70 Zuschauer. Wir mussten schon oft Leute wieder wegschicken,  weil diese Zahl häufig überschritten wurde“, erzählt Pimmela. Im Ballhaus haben jetzt mindestens doppelt so viele Menschen Platz.

Das Besondere bei „Trash Deluxe“ ist zum einen die Mischung der PerformerInnen. Denn hier können wirklich alle auftreten, egal ob mit Jonglage, Gesang, Spoken Word oder Lipsync. Meist haben die Abende ein bestimmtes Thema, zu denen Performances vorbereitet werden: „Wir machen immer einen Jahresplan und schauen, welche Themen gut zu den jeweiligen Monaten passen können. Das feste Team, bestehend aus Nikopatra Berlin, Eva LaBosse, Pimella von Döschen und mir, studiert dann immer zwei Shownummern ein. Für die anderen KünstlerInnen ist das Thema eher eine Orientierung“, erklärt Kay P. Rinha. Mittlerweile gibt es schon Wartelisten für die PerformerInnen. „Wir haben im Schnitt immer schon zwei Shows in Folge besetzt“, berichtet Pimmela.

Die zweite Besonderheit ist definitiv die Mischung im Publikum. Die queere Szene trifft auf die oftmals eher heteronormativ geprägten Familien der PerformerInnen und seit dem Umzug ins Ballhaus Berlin stößt auch noch das hauseigene Stammpublikum dazu. Das hat natürlich auch Reibungspotenzial, was Kay P. Rinha bestätigt: „Es knirscht schon manchmal ein wenig, wenn zum Beispiel nicht immer die richtigen Pronomen verwendet werden. Aber dennoch findet unser Publikum immer eine angenehme und friedliche Lösung.“

Man kann also gespannt sein, was die Jubiläumsparty bereithält. Programmtechnisch ist natürlich ein Best of der letzten fünf Jahre angesagt. Das Team hat sich überlegt, welche Shownummern sie besonders toll fanden. „Einer meiner Favoriten war eine SM-Nummer, die Nicopatra Berlin zusammen mit ihrer Mutter auf der Bühne präsentiert hat“, erinnert sich Kay P. Rinha. Ob die Peitsche auch am 21.5. wieder rausgeholt wird, haben Kay und Pimmela allerdings nicht verraten. Man muss also selbst hingehen um es rauszufinden.

Kaey

Trash Deluxe, 21.5., 19 Uhr, Ballhaus Berlin

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