TV-Check der Woche

„Ich habe meine Mutter getötet“

18. Juni 2016

Mit dem Psychogramm eines kurz vor der Explosion stehenden schwulen Halbstarken, den er zudem selbst verkörperte, trat Xavier Dolan 2009  in Cannes auf den Plan. Die Filmwelt lag ihm aus dem Stand zu Füßen, vergöttert ihn (fast) bis heute. Auch Nachfolgefilme wie „Herzensbrecher“ oder „Laurence Anyways“ wurden nicht nur vom queeren Publikum gefeiert. Wenn auch die Qualität der Werke schwankt: Selbst ein schwächerer Dolan-Streifen zeigt noch Dolans immenses Talent.

Bei „I Killed my Mother“ griff Wunderkind Dolan nach eigener Aussage autobiografische Elemente auf und zeigte das dramatische Duell in einer Mutter-Sohn-Verbindung. Das Drehbuch hatte er bereits als 17-Jähriger geschrieben und den Stoff mit 20 in Eigenproduktion verfilmt. Selten wurde das Gefühlschaos und der Narzissmus eines Heranwachsenden, zumal schwulen Jugendlichen, so intensiv gezeigt. Selten haben Mutter und Kind so viel Federn zu lassen wie in diesem Film. Hassliebe at its best.

fh

„I killed my mother“, 18.06., 22:00, 20.06., 2:45 (Wh.), EinsFestival

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