Filmcheck der Woche

Der neue Ozon: „Frantz“

26. Sept. 2016
© X-Verleih

François Ozons neuer Film spielt überraschenderweise in Quedlinburg, einem kleinen Mittelalterstädtchen im Harz, das vor allem den DDR-Märchenfilmen der DEFA als pittoreske Kulisse diente. Seine Geschichte ist kurz nach dem Ersten Weltkrieg angesiedelt. Eine junge Frau besucht das Grab ihres Mannes, der in Frankreich an der Front gefallen ist. Dort entdeckt sie einen mysteriösen Fremden, der dort ebenfalls Blumen niederlegen möchte. Ozons packendes wie sinnliches Liebesdrama geht der Frage nach, welche Beziehung die beiden Männer zueinander hatten. Waren sie Freunde, vielleicht sogar Geliebte? „Ozon muss eine große Freude daran gehabt haben, diese suggestive und zugleich überdeutlich homoerotische Aura zu inszenieren. Genauso kunstvoll spinnt er die überraschende Geschichte um Lügen und Selbstbetrug immer noch eine Drehung weiter“, schreibt Axel Schock, in der Oktoberausgabe der SIEGESSÄULE, die am 28.09. erscheint.

„Frantz“, D/F 2016, Regie: François Ozon, mit Paula Beer, Pierre Niney, Ernst Stötzner, Johann von Bülow, ab 29.09. im Kino

SIEGESSÄULE präsentiert: Preview bei MonGay, 26.09., 22:00, Kino International

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