Kraftvolles, biografisches Aids–Drama, das auf dem Leben des (heterosexuellen) Texaners Ron Woodroof beruht. Er hatte in den 1980er-Jahren den sogenannten Dallas Buyers Club gegründet, der HIV-Patienten mit in die Staaten geschmuggelten, alternativen Medikamenten versorgte. Denn AZT beherrschte den Markt und wurde zu hoch dosiert verabreicht, was oft tödliche Folgen hatte. Selbst manche Ärzte sagten damals: „AZT hilft nur denjenigen, die es verkaufen.“ Aber auch Woodroof handelte nicht uneigennützig - er war selbst HIV-positiv –, aber warum sollte er das, was ihm hilft, nicht gewinnbringend an andere Patienten verscherbeln? Es bleibt eine spannende Geschichte.

Matthew McConaughey hungerte sich für die Hauptrolle um 19 Kilo leichter und ist durchdringend gut. Jared Leto glänzt als drogengetränkte Trans*Gestalt (mit 15 Kilo weniger als normalerweise). Für beide gab es berechtigterweise neben Golden Globes jeweils einen Academy Award.

Was den Film so wahrhaftig macht ist, dass niemand perfekt ist. Hochglanz hat hier keine Bühne und das trägt zu einer schonungslosen Authentizität bei. Selten zuvor ist der Beginn der sogenannten Aidskrise so greifbar abgebildet worden.

„Dallas Buyers Club“, 15.10., 21:45, One