PARTY

Erster Berlin Song Contest: Finale am Ostersamstag im SchwuZ

18. Apr. 2014
Gisela Sommer (li.) und Kriss Rudolph, (c) Anne Lass/VG Bildkunst

Sich an großartigen Auftritten berauschen, Lieblingssongs küren, über waghalsige Kostüme lästern, Favoriten die Daumen drücken, bei der Punkteauszählung mitfiebern – um all das zu erleben, muss dieses Jahr nicht erst bis zum Eurovision Song Contest im Mai gewartet werden. Denn: „Berlin ist im Kleinen so bunt und vielfältig wie Europa im Großen“, sagt Barrie Kosky, Intendant der Komischen Oper. „Und bis obenhin vollgestopft mit Talent und Kreativität“, ergänzt die Musikerin Lisa Bassenge. Was liegt da näher, als das beste Lied aus Berlin zu küren?

Wie dieses klingt, werden wir am Ostersamstag wissen. Dann treten im SchwuZ die Finalisten des ersten Berlin Song Contests an, um sich nicht nur die Herzen und Stimmen des Publikums zu ersingen, sondern auch die der – recht queer besetzten – sechsköpfigen Jury. Zu der gehören neben Kosky und Bassenge Schauspielerin Maren Kroymann, Radiomoderatorin Silke Super, Roberto Monden sowie der Eurovision-Song-Contest-Experte Jan Feddersen: „Der ESC ist zwar einzigartig, aber das SchwuZ andererseits ja auch!“

Entstanden ist die Idee zu dem Event just an diesem Ort bei der Übertragung des Eurovision Song Contests in einem bierseligen Moment. „Ich dachte damals: Wie lustig wäre es, wenn es statt ‚Italy – douze points‘ heißen würde: ‚Gropiusstadt – zwölf Punkte‘“, erzählt Kriss Rudolph. Statt Nationen lässt der Autor und Moderator nun musikalische Vertreter Berliner Stadtteile gegeneinander antreten. Rund 50 Musiker und Bands haben sich auf seinen Aufruf hin gemeldet, absolute Newcomer sind darunter, manche mit reichlich Bühnenerfahrung, andere haben bereits CDs veröffentlicht. Die 20 bemerkenswertesten wurden von der Jury anhand der eingereichten Songs nominiert.

Mit etwas Glück wird an diesem Abend sogar ein neuer Hit geboren

Indiepop, Soul, Electro-Trance und Oriental-Sound – die musikalische Bandbreite der eingereichten Beiträge ist enorm, aber auch deren Qualität hat Jurymitglied Roberto Monden überzeugt. „Ich bin sehr froh darüber, dass die Bewerber die Sache nicht als Trash-Wettbewerb missverstanden haben.“ Und dass viele deutschsprachige Titel darunter sind, ist für den Manager von Peter Plate, Rosenstolz und Tim Fischer besonders erfreulich. „Ob sie nebenbei noch Feuer schlucken, sich ausziehen oder tanzen, ist mir gleich. Einzige Bedingung: Es muss live gesungen werden“, erklärt Kriss Rudolph die Regularien für die BerwerberInnen im Vorfeld.

Jeweils fünf der zehn Interpreten kamen bei den Semi-Finals eine Runde weiter. Im Endausscheid sind jetzt Naëma für Fennpfuhl, Lili Sommerfeld für Kreuzberg, Annika Silja Sesterhenn für Britz, Maitri für Friedenau, Velonya für Weißensee, Mädchen aus Berlin für Buch, Carmen Underwater für Gropiusstadt, Lulu Schmidt für Mitte, Flaex & Sero für Friedrichsfelde und YaSeeDee für Lichtenrade.

Beim große Finale im SchwuZ gibt’s dann im Zweifelsfalle gleich zwei Sieger: den Favoriten der Jury und den Liebling des Saalpublikums. Und mit etwas Glück wird an diesem Abend sogar ein neuer Hit geboren – ganz ohne Stefan Raab und Dieter Bohlen. Alle Zuschauer, die sich am Voting beteiligen, haben zudem die Chance, eine Reise zu gewinnen, und die geht natürlich zur Mutter aller Musikwettbewerbe, nach Kopenhagen zum Eurovision Song Contest.

Axel Schock

Berlin Song Contest 2014:
19.04., 20:00, SchwuZ. Stargäste: Die Geschwister Pfister
Moderation: Kriss Rudolph und Gisela Sommer

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