Paparazzo Extraordinaire!

  • 6. Feb. 2012, 10:00
  • C/O Berlin Foundation
Hundenacht, Foto: Gundula Schulze Eldowy

Fotografien von Ron Galella. Und: Die Frühen Jahre. Fotografien von Gundula Schulze Eldowy 1977 bis 1990

Unter dem Titel „Paparazzo Extraordinaire“ sind bei C/O Berlin rund 140 Bilder von Ron Galella zu sehen, der als Pionier der Paparazzi-Fotografie gilt. 1931 in der Bronx in New York City geboren, begann seine Karriere als Fotograf bei der Air Force, später folgte eine Ausbildung zum Fotojournalisten.
Meistens ging Galella pfleglich mit den Stars um. Mit Marlene Dietrich zum Beispiel. Die Diva fotografierte er 1967 in New York auf einer Pressekonferenz und auf einer Party – was ist daran Paparazzo? Und die Dietrich hat doch immer gepost! So wie Elizabeth Taylor, mal beim Tanzen, mal am Flughafen: Eine Kamera? Im Bruchteil einer Sekunde war sie „da“, wie angeknipst. Das lässt sich auch auf den Fotos von Sophia Loren, Robert De Niro, Andy Warhol, Grace Jones, Frank Sinatra, Liza Minnelli oder Roger Moore erkennen. Nur bei Brigitte Bardot nicht: Galella hat ihr in den 70ern aufgelauert und sie im Bikini am Strand von St. Tropez erwischt. Noch ärger trieb er es mit Jacqueline Kennedy (Onassis), die er regelrecht verfolgte.
Für heutige Sehgewohnheiten wirken Rons Fotos jedoch gestellt, inszeniert – seltsam brav und bieder. Das ist wohl der eigentliche Zweck: Die Aufnahmen zeigen letzten Endes Menschen wie du und ich. Sie entzaubern die Stars.
Andreas Hergeth Außerdem zu sehen: Zwischen 1977 und 1990 dokumentierte die Ostberliner Fotografin Gundula Schulze Eldowy die im offiziellen Bild der Stadt systematisch Ausgeblendeten: Alte, Kranke und Durchgeknallte. Es entstanden berührende und schockierende Porträts von Menschen, die sonst niemand ansehen wollte.


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