HIV und Schlafstörungen
Schlafstörungen können verschiedene negative Folgen haben und die Lebensqualität beeinträchtigen. Chronische Schlafstörungen können zu Angststörungen, Depressionen, Alkoholmissbrauch und Stoffwechselerkrankungen führen. Sie können auch die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und das Unfallrisiko erhöhen. Es gibt verschiedene Formen von Schlafstörungen, einschließlich Schlafmangel (Insomnie), übermäßige Tagesschläfrigkeit, Parasomnien und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Schlafstörungen können durch ungünstige Lebensgewohnheiten, seelischen Stress, seelische Erkrankungen, Substanzmissbrauch, körperliche Erkrankungen und Nebenwirkungen von Arzneimitteln verursacht werden. Es ist wichtig, die Ursache der Schlafstörungen zu identifizieren und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung anzustreben. HIV-Patient:innen sollten sich bei Schlafstörungen an ihren behandelnden Arzt wenden und eventuelle Nebenwirkungen von Medikamenten besprechen.
Welche Wechselwirkungen zwischen Schlafmitteln und HIV-Medikamenten sind zu beachten?
Es gibt einige Wechselwirkungen zwischen HIV-Medikamenten einerseits und Schlafmitteln bzw. Psychopharmaka andererseits. Das gilt auch für frei verkäufliche Mittel wie Johanniskraut und Antihistaminika.
Wann sollte ich bei Schlafstörungen ärztlichen Rat suchen?
Es ist völlig normal, dass man nicht immer gleich gut schläft. Insbesondere äußere Einflüsse wie z. B. ein Wechsel der Umgebung und Lärm oder innere Einflüsse wie Sorgen und aktuelle Stressbelastungen können den Schlaf vorübergehend beeinflussen, ohne dass man sich deswegen Sorgen um die Gesundheit machen müsste. Ein vorübergehendes Schlafdefizit kann nachgeholt werden.
In den meisten Fällen sind Schlafprobleme die Folge ungünstiger Lebensgewohnheiten. Sie lassen sich daher oft durch geeignete Verhaltensänderungen („Schlafhygiene“) beseitigen.
In folgenden Fällen sollten Sie jedoch ärztlichen Rat einholen:
- Wenn Schlafstörungen über mehr als einen Monat anhalten, mindestens dreimal pro Woche auftreten und zu starken Beeinträchtigungen tagsüber führen (Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, ungewolltes Einschlafen am Tag)
- Wenn Ihr:e Partner:in feststellt, dass Sie stark schnarchen bzw. im Schlaf längere Atempausen haben
- Wenn Sie nachts unter Schmerzen und / oder Atemnot leiden und deswegen nicht schlafen können
- Wenn die Schlafstörungen nach Beginn oder Umstellung einer medikamentösen Behandlung, insbesondere der HIV-Medikamente, aufgetreten sind