Was gilt es bei der Arztsuche für HIV-positive Menschen zu beachten?

Die Suche nach einem/r Ärzt*in, der/die gut zu einem passt, kann man ziemlich gut mit der Suche nach dem/r passenden Friseur*in vergleichen. Man entscheidet sich dabei auch nicht gleich für die erstbeste Möglichkeit, sondern probiert erst einmal verschiedene aus, bevor man eine langfristige Entscheidung trifft.
Auch für HIV-positive Menschen gestaltet sich die Arztsuche so, denn wie bei Friseur*innen muss auch bei HIV-Schwerpunktärzt*innen nicht nur die Fachkompetenz stimmen, auch auf der Beziehungsebene sollte eine gewisse Sympathie vorhanden sein. Schließlich werden regelmäßige Termine nach einer HIV-Diagnose zu einem Teil des Lebens, auch wenn die Abstände dazwischen Monate betragen.
Die „richtige“ Wahl treffen
Bei der Arztwahl kann es für HIV-positive Menschen hilfreich sein, sich Empfehlungen aus dem Freundeskreis, von Bekannten oder auch aus dem Internet einzuholen. Manchmal hat man im eigenen Umfeld HIV-positive Freund*innen, die selbst eine/n Ärzt*in haben, mit dem/der sie sehr zufrieden sind.
Bei der Wahl sind natürlich praktische Aspekte wie Lage, Erreichbarkeit oder Dauer der Anfahrt relevant. Es gibt Menschen, die nehmen für den/die für sie „richtige/n“ Ärzt*in auch einen längeren Anfahrtsweg in Kauf, obwohl die nächstgelegene Praxis sogar direkt bei ihnen ums Eck wäre.
All das sind wichtige Punkte, die natürlich auch in die Entscheidung mit einfließen. Letztendlich ist es aber gut, wenn man sich als HIV-positiver Mensch den/die Ärzt*in aussucht, der/die vom eigenen Gefühl her am besten zu einem passt und so die persönlich „richtige“ Wahl ist.
Offen über die eigenen Bedürfnisse sprechen
Wenn man den/die richtige/n Schwerpunktärzt*in gefunden hat und sich dort wohlfühlt, dann ist damit bereits ein großer Schritt geschafft. Das Wohlfühlen ist hierbei so wichtig, weil man mit dem/r Ärzt*in offen über alles sprechen können sollte. Wenn sich beispielsweise im Leben die eigenen Bedürfnisse ändern oder einen etwas bezüglich der HIV-Therapie beschäftigt, dann ist er/sie die erste Ansprechperson und sollte für alles ein offenes Ohr haben.
Sensible Themen ansprechen
Ein gutes Verhältnis zum/r Ärzt*in macht es deutlich leichter, wenn es um ganz persönliche Bedürfnisse und Herausforderungen im Umgang mit der HIV-Therapie oder auch um sehr sensible und intime Themen geht. Auch wenn ein Thema im ersten Moment vielleicht unangenehm erscheint, kann es wichtig sein, darüber ganz offen zu sprechen – es gibt keinen Grund sich zu schämen.
Gemeinsam Lösungen finden
Wenn man als HIV-positiver Mensch den/die für sich richtige/n Ärzt*in gefunden hat, fällt es leichter, Veränderungen im Alltag oder Herausforderungen mit der Therapie offen anzusprechen. So findet man gemeinsam Lösungen und kann mit dem/r Ärzt*in eine Therapie wählen, die am besten zum eigenen Leben passt.
Weitere Infos sowie persönliche Geschichten zum Leben mit HIV findest du unter www.livlife.de.
NP-DE-HVU-ADVR-210007 – Jul 22