Wie moderne HIV-Therapien die Lebensqualität verbessern können

Seit das HI-Virus entdeckt wurde, hat sich in der Entwicklung von HIV-Medikamenten sehr viel getan. Durch die Entwicklung von immer effektiveren Wirkstoffen sind die heutigen, modernen HIV-Medikamente mit den damaligen im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit kaum zu vergleichen. So kann die HIV-Therapie heutzutage häufig mit nur einer einzigen Tablette am Tag durchgeführt werden.
Der medizinische Fortschritt in der HIV-Therapie
Bei der HIV-Therapie besteht eine dieser Tabletten aus mehreren – bis zu vier unterschiedlichen – Substanzen, den sogenannten Wirkstoffen. Diese werden miteinander kombiniert und blockieren die Vermehrung des Virus an verschiedenen Punkten. Dank ihrer hohen Wirksamkeit wurde in den letzten Jahren die Anzahl der notwendigen Wirkstoffe in der HIV-Therapie weiter reduziert, was vor allem das Risiko für mögliche Nebenwirkungen sowie auch Wechselwirkungen der HIV-Medikamente mit anderen Substanzen verringern kann.
HIV als ständiger Begleiter
Auch wenn man als Mensch mit HIV heutzutage ein normales und glückliches Leben führen kann, ist die HIV-Therapie ab dem Behandlungsbeginn ein Leben lang ständiger Begleiter.
Mittlerweile gibt es groß angelegte Studien, welche die Erfahrungen und Gedanken von HIV-positiven Menschen beleuchten. In der „Positive Perspektiven 2“ Studie wurden weltweit 2.389 HIV-positive Menschen befragt. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit HIV sich auch Gedanken über die Anzahl an Substanzen in ihren Medikamenten machen: Die Mehrheit (65%) der befragten Personen in Deutschland ist beispielsweise offen für eine HIV-Therapie mit weniger Wirkstoffen bei gleicher Wirksamkeit.(1)
Warum wünschen sich Menschen mit HIV weniger Substanzen in ihrer Therapie?
Im Alter können bei HIV-positiven Menschen dieselben gesundheitlichen Probleme auftreten, wie bei allen anderen auch. Damit erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Medikamente gegen andere Erkrankungen zusätzlich zur HIV-Therapie eingenommen werden.

In der „Positive Perspektiven 2“ Studie gaben 82% aller Befragten an, dass sie schon jetzt mindestens ein Medikament zusätzlich zur HIV-Therapie einnehmen.(2)
Proaktiv mit dem/r Ärzt*in reden
Auch wenn man selbst vielleicht nicht direkt an das Älterwerden denkt, für die Lebensqualität kann die Anzahl der Substanzen in der HIV-Therapie auch jetzt schon eine Rolle spielen: Möglichst wenige Substanzen können das Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Stoffen wie Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten verringern.
Daher empfiehlt es sich, dass man als Mensch mit HIV dem/r Ärzt*in ganz offen sagt, was man sonst noch neben den HIV-Medikamenten einnimmt. So kann man gemeinsam mit dem/der Ärzt*in die für sich optimale Therapie finden.
Weitere Infos sowie persönliche Geschichten zum Leben mit HIV findest du unter www.livlife.de.
Referenzen:
(1) Wigger A et al., 15. Kongress für Infektionskrankheiten
und Tropenmedizin 2020. Abstract A-301.
(2) Okoli C et al., Prev Chronic Dis 2020;17:190359.
NP-DE-HVU-ADVR-210027