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Kritik am Führungsstil des LSVD: Warnstreik angekündigt

12. Dez. 2017

Die FAU Berlin (Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union) ruft am Dienstag, den 19.12., zu einem Warnstreik auf: Laut der unabhängigen Basisgewerkschaft habe sich die Situation zwischen dem Bildungs- und Sozialwerk des Lesben- und Schwulenverbands Berlin-Brandenburg e.V. (BLSB) als Arbeitgeber und seinen Mitarbeiter*innen wegen „untragbarer Arbeitsverhältnisse“ u. a. aufgrund unsicherer Anschluss- und Kettenverträge im Laufe des Jahres zugespitzt. Verhandlungen, die zu einem Haustarifvertrag führen sollten, waren gescheitert. (siegessaeule.de berichtete)

„Man wird bis zur Gesundheitsschädigung ausgebeutet und gleichzeitig über seine Zukunft im Unklaren gehalten“, „Der Führungsstil ist autoritär und undemokratisch" oder „Die ständige Fluktuation an Mitarbeiter*innen macht es unmöglich, dauerhaft gute Arbeit zu leisten“ seien nach Berichten der FAU einige der Vorwürfe aus der Belegschaft.

Es gehe jetzt darum, gegenüber dem Vorstand und der Geschäftsführung "Entschlossenheit zu zeigen". Der Vorstand des BLSB sei bis heute nicht bereit gewesen, die 16 zum Jahresende gekündigten Verträge der Mitarbeiter*innen für 2018 zu verlängern. Die FAU sieht darin ein klares Indiz dafür, dass der BLSB-Vorstand versucht, die gewerkschaftlich organisierte Belegschaft komplett auszutauschen.

Auch wertet sie die Kündigungen, die in Frage gestellten Verlängerungen und die Abmahnungen als „eindeutige Drohkulisse“, mit der die Belegschaft vereinzelt und auch gespaltet werden soll. In einer Urabstimmung haben sich die Mitarbeiter*innen der Betriebsgruppe nun dafür entschieden, um einen Tarifvertrag zu kämpfen und ihrerseits mit Warnstreik zu drohen.

„Kein Schiff fährt ohne Besatzung! Wenn sich Vorstand und Geschäftsführung nicht endlich auf Gespräche auf Augenhöhe einlassen, muss mit Streik gerechnet werden“, so Käte Gengenbach, Sekretärin der FAU, die die gewerkschaftliche Vertretung der Mitarbeitenden übernommen hat.

Die konkreten Forderungen der FAU für ihre MitgliederInnen sind unter anderem:

"Entfristung aller Arbeitsverträge unter Finanzierungsvorbehalt. Gute Arbeit kann nur mit erfahrenem Personal gelingen.

Einführung von Arbeitszeitkonten mit entsprechender Anerkennung der tatsächlich geleisteten Arbeit. Überstunden müssen auch als Überstunden anerkannt werden.

Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit an den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) – Berlin.

Regelmäßige Supervisionen. Die geleistete soziale Arbeit ist häufig belastend und eine professionelle externe Begleitung notwendig.

Mehr Mitbestimmung durch unsere Betriebsgruppe. Die demokratische Beteiligung der Belegschaft an wichtigen Entscheidungen sorgt für gute und umsetzbare Regelungen."

fh

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