Anlaufstelle im Netz

Familienministerium stellt Regenbogenportal online

9. Mai 2019
Familienministerin Franziska Giffey bei ihrem Besuch bei Lambda © Tanja Schnitzler

„Das ist einzigartig, das gibt es bisher noch nicht in Deutschland“. Mit diesen begeisterten Worten startete Familienministerin Franziska Giffey (SPD) heute das „Regenbogenportal“, das erste vom Bund koordinierte Wissensnetz für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und geschlechtliche Vielfalt. Die neue Webseite des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) soll zukünftig Anlaufstelle im Netz für alle Queers, aber auch für Angehörige, Fachkräfte und Interessierte sein.

„Für uns reiht sich das ein in einen politischen Rahmen. Denn wir wollen, dass queere Lebensweisen akzeptiert sind und dass Regenbogenfamilien, genauso wie jede andere Familie, ihr Recht auf Elternschaft und Familienleben ausleben können“, betont Giffey bei der Auftaktveranstaltung in den Räumen des Jugendnetzwerk Lambda. „Wir hoffen, dass dieses Portal von ganz vielen in Anspruch genommen wird, die selber jeden Tag damit zu tun haben und auch von denen, die vielleicht neu ins Thema kommen.“

Die Angebote auf dem Portal sind vielfältig: Es werden nicht nur allgemein geschlechtliche und sexuelle Vielfalt erklärt, auch Begriffe wie cis, transgender, transsexuell, gender-queer, pansexuell und nicht-binär werden anschaulich in Videos oder Texten behandelt. Daneben gibt es u. a. Freizeit-, Beratungs- und Selbsthilfeangebote. Die neue Webseite soll Informationsquelle, Datenbank und Plattform zugleich sein. „Wir wollen zu einem normalen Umgang mit all diesen Themen kommen und dafür braucht es in erster Linie Informationen und Wissen. Dafür dient ab jetzt auch dieses Portal“, so Giffey während der Präsentation.

Auch Sascha Rewald von der Bundesgeschäftsführung Lambda freut sich über das neue Projekt. Es werde damit eine Lücke geschlossen: „Es gab immer mal wieder Versuche, online Informationen zu sammeln, aber viele scheiterten daran, dass sie nicht über Dauer gefördert wurden. Ich bin mir ganz sicher, dass es bei diesen Portal nicht passieren wird. Und es hat eine besondere Bedeutung, wenn über so einem Portal steht, dass es vom Bundesfamilienministerium kommt.“

Erstellt wurde die Seite vom „Referat Gleichgeschlechtliche Lebensweisen, Geschlechtliche Vielfalt“ in enger inhaltlicher Zusammenarbeit mit ABqueer e. V. und anderen LGBTI-Gruppen und -Autor*innen, die beratend oder schreibend zur Seite standen. Gegenüber SIEGESSÄULE erzählt die Ministerin Giffey, dass sie durch das Projekt auch selbst gelernt habe: „Es gab Begriffe, die ich nicht sofort wusste und bei denen ich in der Vorbereitung nachfragen musste. Das waren die Begriffe pan und cis. Jetzt kann man sie im Glossar finden und kommt an der Stelle weiter. Oft ist es so, dass man schon davon gehört hat. Jetzt wirklich eine Definition zu haben und zu wissen, was es umfasst, finde ich sehr hilfreich – auch für Leute, die sich nicht jeden Tag damit beschäftigen.“

Dana Müller

www.regenbogenportal.de

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