Berlin

Protestsong für Sotschi und Umbenennung des Berliner Christopher Street Days

31. Jan. 2014
Sängerin Romy Haag vor der russischen Botschaft © J. Jackie Baier

Es bewegt sich etwas in Berlin: Romy Haag singt „Love is not for Propaganda“ und der CSD soll umbenannt werden

Es könnte der Ohrwurm einer neuen Bewegung werden: Die Berliner Queer-Ikone Romy Haag singt zusammen mit den KünstlerInnen Shon Abram, Stefan Kuschner und Wilhelmine Schneider den Protestsong „Love is not for Propaganda“. Produziert wurde der Song von dem Berliner Musikproduzenten Sebastian Pagel, zusammen mit Florian Ludewig, dem Komponisten von Malediva. Den Text hat der Autor Johannes Krams beigesteuert. Hörprobe? Hier!

Love ist not for Propaganda entstand in Zusammenarbeit mit „Enough is Enough“ - der AktivistInnengruppe, die im September 2013 eine riesige Solidaritätsdemo  (Bericht hier) für LSBTI in Russland auf die Beine gestellt hatte und nun die nächste große Aktion angeschoben hat: die Mahnwache „Rainbow Flame“ am Potsdamer Platz. Am 7. Februar wird die Protestflamme angezündet – und dabei wird auch gleich das Musikvideo für „Love is not for Propaganda“ gedreht. Der Song ist seit heute bei iTunes (hier über die Rainbow-Flame-Seite) erhältlich und wird dieses Wochenende in vielen Clubs der Stadt gespielt. Sämtliche Download-Erlöse will „Enough is Enough“ an LSBTI-Organsiationen in Russland spenden.

Es bewegt sich also etwas in Sachen LSBTI-Bewegung in Berlin: Wenn die Rainbow Flame wieder so viele BerlinerInnen anzieht wie die Demo im vergangenen Jahr, dürfte zusammen mit dem Video ein großes, gemeinsames Zeichen entstehen. Enough is Enough ruft die Community auf, dabei zu sein: Entweder als Besucherin oder direkt als Helfer. Auf rainbow-flame.com kann man sich anmelden, die Flamme für einen bestimmten Zeitraum zu bewachen. Am Erföffnungstermin (17 Uhr, 7.2.) dürften außerdem die Chancen gutstehen, als Crowd Teil des Videodrehs zu werden.


Berliner CSD wird zu „Stonewall Parade“?

Große Veränderungen auch beim Berliner Christopher Street Day. Wie der Tagesspiegel meldet, soll der Name der Demonstration geändert werden. Bei der Mitgliederversammlung vor zwei Tagen war Entsprechendes beschlossen worden. Als neue Bezeichnung ist „Stonewall Parade“ im Gespräch. „Es wird Veränderungen bei der Bezeichnung geben“, wird Robert Kastl, der Geschäftsführer des CSD-Vereins, zitiert. „Stonewall Parade“ wird allerdings auch siegessaeule.de gegenüber noch nicht als neuer Name der Parade bestätigt.


Ex-CSD-Vereins-Vorstandsmitglied Bodo Niendel begrüßt gegenüber siegessaeule.de die Pläne, namentlich wieder näher an die Ursprünge des CSDs heranzurücken: „Die Ursprünge des Christopher Street Days sind stark migrantisch und trans*-geprägt, auch wenn sich die Schwulen die Bewegung später angeeignet haben. Der Rückbezug auf die Vielfalt ist daher ein Gewinn für die Zukunft.“


Seit Dezember 2013 steht mit „Back to the Roots“ bereits das Motto der diesjährigen Parade fest. Im Interview mit siegessaeule.de erklärte Organisator Kastl im Dezember, dass mit diesem Motto der Parade wieder mehr politischer Gehalt gegeben werden solle.
Christian Mentz

Zünden der Rainbow-Flame und Videodreh zu  „Love is not for Propaganda“: 7. Februar um 17 Uhr am Potsdamer Platz

Hier kann man sich anmelden, die Flamme zu bewachen, und auch den Song herunterladen: rainbow-flame.com

FB-Eventseite Rainbow Flame

Webseite des Berliner CSD-Vereins: csd-berlin.de

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