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„RuPaul’s Drag Race“ on Tour, am 3. April im Admiralspalast!

21. März 2016

Katya Zamolodchikova war im letzten Jahr Kandidatin bei der amerikanischen Reality-TV-Show „RuPaul’s Drag Race“. Hier musste sie gegen 13 andere Dragqueens in verschiedenen Wettbewerben antreten, um „Americaʼs Next Drag Superstar“ zu werden. Doch in der elften Episode kam für sie das Aus. Trotzdem ist sie Teil der „Drag Race“-Familie und geht mit sechs weiteren Kandidatinnen vergangener Staffeln mit „Battle of the Seasons“ auf Tour, wobei sie erstmals auch nach Berlin kommt. SIEGESSÄULE-Redakteurin Kaey sprach vorab mit ihr am Telefon

Здравствуйте! Меня зовут Kaey. Как дела?(Auf Deutsch: Hallo. Ich heiße Kaey. Wie geht’s?) Здравствуйте! Очень хорошо! (Hallo.
Sehr gut!)

Sprichst du etwa tatsächlich Russisch? Ja natürlich!

Hast du denn russische Wurzeln? Nein, überhaupt nicht.

Aber wie bist du denn auf die Idee gekommen, eine russische Figur zu kreieren? Ich habe schon immer Fremdsprachen geliebt und einige Jahre Französisch gelernt. Irgendwann wollte ich noch eine zweite Sprache lernen und entschied mich für Russisch. Seit ich mit dem Unterricht angefangen habe, bin ich richtig besessen und habe viel über Russland gelesen.

In der Sendung hast du sehr offen über deine Alkoholsucht gesprochen und darüber, dass du seit einiger Zeit trocken bist. Ist Drag für dich eine Möglichkeit, deine Schwächen zu verstecken? Ich empfinde es weniger als Maske oder Schutzschild. Tatsächlich ist Drag für mich wie ein Verstärker. Ich bin dann zu 100 Prozent präsent.

Wie gehst du inzwischen mit der Sucht um? Gerade als Dragqueen kommt man im Nachtleben ja immer wieder in Versuchung ... Am Anfang war es schon schwer. Mittlerweile arbeite ich sehr viel und reise durch die Welt. Dabei habe ich gemerkt, dass keinen Alkohol zu konsumieren eigentlich eine große Hilfe ist. Ich habe nie einen Kater, das ist wirklich ein Vorteil. Die Versuchung ist nicht mehr sehr groß.

Wie hat „RuPaul's Drag Race“ dein Leben verändert? Wenn es vorher ein Stummfilm war, ist es jetzt ein 3-D-Blockbuster. Vorher konnte ich meine Rechnungen kaum bezahlen und war immer arm. Jetzt verdiene ich so gut, dass ich sogar was zur Seite legen kann.

Im März beginnt die achte Staffel des TV-Formats. Was braucht man deiner Meinung nach, um der nächste Drag-Superstar zu werden? Es wird immer schwerer, sich von der Masse abzuheben. Man muss wirklich etwas Einzigartiges mit sich bringen. Dabei bedeutet es nicht einmal, dass man die Show gewinnen muss, um erfolgreich zu sein. Ich war ja auch nicht unter den Top drei.

Aber du warst der eindeutige Publikumsliebling. Die Fans haben dich zur „Miss Congeniality“ (Miss Charme) gekürt. Was ist an dir so sympathisch? Wahrscheinlich konnten die Zuschauer eine Verbindung zu mir aufbauen, weil ich offen über meine Sucht gesprochen habe, aber trotzdem dabei noch sehr unterhaltsam auf der Bühne bin und über mich selbst lachen kann.

Man hört von Leuten aus Reality Shows oft, dass viele Witze gescripted sind und Zickenzoff inszeniert ist. Was ist dran an diesem Gerücht? Die Produzenten haben uns nicht in einen Raum gesperrt und gesagt, wir sollen uns jetzt streiten. Das war definitiv nicht der Fall. Aber während der Dreharbeiten hatte ich Angst vor dem, was am Ende zusammengeschnitten wird. Es gibt ja einige Teilnehmerinnen aus vergangenen Staffeln, die hinterher das Gefühl hatten, das Gezeigte werde ihnen als Person nicht gerecht. Das ist bei mir allerdings nicht der Fall. Ich kann ohne schlechtes Gewissen sagen, dass die Katya, die man bei „RuPaul's Drag Race“ sehen konnte, die Gleiche ist, die man kennenlernt, wenn man mich persönlich trifft.

Mit der Tour kommst du auch nach Berlin. Warst du schon mal hier? Leider noch nie. Bei der „Battle of the Seasons“-Tour ist unser Zeitplan wirklich straff, und wir haben fast nie Zeit, uns die Städte, in denen wir auftreten, anzuschauen. Aber vielleicht habe ich ja diesmal Glück und sehe mehr als mein Hotelzimmer.

Kaey

SIEGESSÄULE präsentiert
RuPaul's Drag Race: Battle of the Seasons, 2016 Extravaganza Tour, 03.04., 21:00,
Admiralspalast

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