Verstorben

Frank Wagner ist tot

3. Juni 2016
Frank Wagner © Guido Woller

Am 01.06. ist der Kurator Frank Wagner verstorben. Zu seinen Arbeiten zählten wegweisende Ausstellungen zu Aids und der künstlerischen Aufarbeitung der gesellschaftlichen Folgen

Frank Wagner war seit den 80er-Jahren nicht aus der Berliner Kulturlandschaft wegzudenken, geschweige denn, aus der heute als queer bezeichneten. 1987 war er an ersten Ausstellungen beteiligt wie „Inszenierung der Macht“, einer Auseinandersetzung und Aufarbeitung der ästhetischen Faszination des Faschismus. Diese markierte den Beginn seiner Tätigkeit als Kurator, die auch eine langjährige Zusammenarbeit mit der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) beinhaltete.

„Love Aids Riot Sex“ (2013) zeigte eine Bilanz künstlerischer Positionen gegen Aids. Es war gewissermaßen die Wiederaufnahme des Themas, dem sich 25 Jahre zuvor die Ausstellung „Vollbild AIDS – eine Ausstellung über Leben und Sterben“ (1988) gewidmet hatte. Es war das erste Projekt in Europa, welches die künstlerische Sicht auf Aids und dessen Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft zum Thema hatte. Krankheit und Tod spielten auch eine Rolle in der von Wagner initiierten Reihe „Unterbrochene Karrieren“ über Künstler wie den Fotografen Mark Morrisroe, den Berliner Architekturhistoriker Christian Borngräber oder den Berlinale-Panorama-Chef und Teddy-Erfinder Manfred Salzgeber.

Am 1. Juni 2016 ist Frank Wagner im Alter von 58 Jahren verstorben. Er fehlt schon jetzt.

fh

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