Es ist wie eine Lotterie. Wir alle wünschen uns, möglichst fit bis an unser Lebensende zu sein. Nur eine Garantie, die gibt es dafür nicht. Vor allem ein Schreckgespenst schwebt über dem Älterwerden: Die recht hohe Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken und damit dem langsamen Prozess des Vergessens preisgegeben zu sein, des Ausradierens der Erinnerungen – ja, gar des Ichs?

Diesem sensiblen Thema hat sich der US-Amerikaner Matthew Griffin in seinem Debütroman „Im Versteck“ gewidmet. Bereits letztes Jahr erschien dieses tolle, feinfühlige Buch bei Männerschwarm auf Deutsch. Darin erzählt Griffin die Geschichte von Wendell und Frank, die seit Jahrzehnten ein Paar sind. Sie leben versteckt, zurückgezogen mitten im Wald, tunlichst darauf bedacht, dass niemand ihre Liebe mitbekommt. Doch dann erkrankt der große, kräftige Frank an Demenz. Gekonnt lotet Griffin aus, wie sich dadurch Wendells Leben ändert, wie gewohnte Rollen ins Wanken geraten, wie die Liebe und Gewissheit, die andere Person zu kennen, auf die Probe gestellt werden.

Auf seiner Lesetour durch Österreich und Deutschland macht Griffin nun am Freitag halt in der Buchhandlung Eisenherz. Dann kann man ihn bestimmt auch fragen, inwiefern ihn die Geschichte seiner eigenen Großeltern inspirierte, denen er den Roman nämlich gewidmet hat.

Lesung Matthew Griffin, 10.02., 20:30., Eisenherz