Berlin

Demo von „Enough is Enough“ Ziel eines Anschlags?

19. Apr. 2017

Am 8. April hatte die Initiative „Enough Is Enough“ zu einer Kundgebung vor der Russischen Botschaft aufgerufen, um gegen die Verfolgung von Schwulen in Tschtschenien zu protestieren. Im Vorfeld kam es zur Festnahme eines Terrorverdächtigen.

Vor der Demo wurde ein mutmaßliche Attentäter verhaftet. Nach den Erkenntnissen der Polizei wollte ein 24-Jähriger die LGBTI-Demo dazu missbrauchen, einen Anschlag zu verüben. Das Ziel: Die russische Botschaft. Möglicherweise war sein Motiv für die Anschlagsplanung Russlands Unterstützung des syrischen Diktators Baschar al-Assad. Der Verdächtige lebte in einer Flüchtlingsunterkunft nahe Leipzig und hatte sich in sozialen Medien zu Anschlagsplänen geäußert. Laut der Staatsanwaltschaft Dresden habe sich der geplante Anschlag aber nicht gegen die Demonstrierenden gerichtet.

„Enough is Enough“ räumte in einer Stellungnahme dennoch ein das die Demo laut (Berliner) Polizei ein „mögliches Anschlagsziel eines Terroranschlags oder Attentats“ gewesen sei. Im Vorfeld der Veranstaltung habe es Informationen über die Gefahrenlage gegeben.

Die Zusammenarbeit mit der Berliner Polizei sei indessen „hervorragend“ gewesen. Gleichzeitig formulierten die Veranstalter, dass sie sich nicht hätten einschüchtern lassen: „Wenn wir als Gesellschaft vor Terror und Angstmacherei einknicken, dann haben wir schon verloren. Wenn wir aus Angst durch diese Informationslage heraus die Demonstration abgesagt hätten, dann hätte die Angst gewonnen.“

Derzeit laufen die polizeilichen Ermittlungen noch.

Das Siegessäule Logo
Das Branchenbuch mit Haltung
Queer. Divers. Überzeugend.