Szene

Fotograf Joseph Wolfgang Ohlert eröffnet die Galerie P7

2. Okt. 2017
Joseph Wolfgang Ohlert © Benedict Kraus

In der Szene ist Joseph Wolfgang Ohlert u. a. durch seine Arbeit für SIEGESSÄULE und sein Buch „Gender as a Spectrum“ bekannt. Im September eröffnete er jetzt eine Galerie

Der 26jährige Joseph Wolfgang Ohlert arbeitet als Fotograf u. a. auch für SIEGESSÄULE. Im letzten Jahr hat er sein erstes eigenes Buch „Gender as a Spectrum“ im Selbstverlag veröffentlicht, in dem Menschen abgebildet sind, die klassische Geschlechternormen über den Haufen werfen. SIEGESSÄULE-Redakteurin Kaey sprach mit Joseph über seine gerade eröffnete Galerie P7 und seine nächsten Projekte

Warum heißt deine Galerie P7? Ganz einfach: sie ist in der Prenzlauer Allee Nummer sieben.

Der Prenzlauer Berg gilt ja nicht unbedingt als Trendbezirk ... Aber es wird wieder dazu kommen. Viele Leute haben auf der Eröffnungsfeier der Galerie gesagt, sie würden sich freuen, dass endlich wieder was Neues passiert. Gegenüber meiner Galerie ist auch die alte Bötzow Brauerei, die gerade aufgekauft wurde und in den nächsten drei Jahren zu einem Kunstmuseum umgestaltet werden soll. Und dann ist das Soho House gleich um die Ecke.

Was ist das besondere an deiner Galerie? Sie ist keine Galerie im klassischen Sinn, sondern auch eine Eventlocation, die man mieten kann. Ich stehe dafür auch als Kreativdirektor zur Verfügung, mit dem man passende Konzepte entwickeln kann. Außerdem nutze ich die P7 als Fotostudio und als Büro für die Projekte an denen ich arbeite.

Sind denn schon Ausstellungen geplant? Ja. Zum Beispiel wird eine ehemalige Kommilitonin von mir hier ausstellen, die in Zirkussen auf der ganzen Welt fotografiert.

Du produzierst alle deine Fotos analog und nicht digital. Wieso hast du dich für diese Technik entschieden? Es war einfach nur Faulheit. Als ich ein Kind war, hat mir meine Mutter schon eine Kamera geschenkt und die war eine Analoge. Seither hatte ich keine wirkliche Lust mich mit einer anderen Technik auseinanderzusetzen. Natürlich habe ich in meinem Studium auch Digitalkameras ausprobiert, doch irgendwie waren die Ergebnisse nie so befriedigend.

An welchen Projekten arbeitest du gerade? Momentan beschäftige ich mich viel mit Collagen. Ich habe schon immer welche gemacht mit Dingen, die ich auf der Straße gefunden habe oder Fotos von Ex-Lovern, One-Night-Stands und Freunden. Die will ich jetzt in einem Buch zusammenfassen, das unter dem Titel „DARLINGS!“ in einer kleinen Auflage von 200 Stück am Ende des Jahres erscheinen soll.

Du hast schon einige Stars wie Udo Kier oder Conchita Wurst vor deiner Linse gehabt. Wen möchtest du unbedingt noch fotografieren? Tilda Swinton. Ich bin ein absoluter Filmfreak, und sie ist einfach eine großartige Schauspielerin, die mich in jeder Rolle überzeugt.

Du fotografierst oft ziemlich gut aussehende Jungs. Hattest du schon mal Sex mit einem deiner Models? Ja, das ist schon vorgekommen. Doch eigentlich gilt bei mir das Motto: Du kannst deine Liebhaber fotografieren, aber nicht deine Models ficken.

Interview: Kaey

josephwolfgang.ohlert.de

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