Aktion

Festival, Rave und Demos gegen die „AfD-Großdemonstration“

25. Mai 2018

Unter dem Motto „Zukunft Deutschland“ hat die Alternative für Deutschland (AfD) für kommenden Sonntag eine „Großdemonstration“ durchs Berliner Regierungsviertel angekündigt. Das bleibt in der Stadt nicht unwidersprochen: zivilgesellschaftliche Gruppen und Bündnisse, Kulturschaffende sowie VertreterInnen von Parteien, Religionsgemeinschaften und Gewerkschaften beteiligen sich an Gegenprotesten.

Die AfD bewirbt ihre Demo als „Tag der Abrechnung mit der verantwortungslosen deutschen Politik“, wobei sie im Aufruf vor allem auf die Themen Migration und Asyl Bezug nimmt. Zuerst war von 10.000 angemeldeten TeilnehmerInnen die Rede. Diese Zahl hat Organisator Guido Reil bereits nach unten korrigiert: man hoffe auf „2500 bis 5000“ TeilnehmerInnen.

Beteiligen werden sich der AfD-Bundesvorstand und lokale Verbände. Aber auch Zusammenschlüsse wie Pegida oder Identitäre Bewegung und andere rechte Gruppierungen seien zu erwarten, sagt eine Sprecherin der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“. Die AfD trifft sich um 12 Uhr auf dem Washingtonplatz am Hauptbahnhof und will von dort zum Brandenburgertor laufen. „Nationalismus ist keine Alternative“ und andere Bündnisse rufen zu Blockaden der AfD-Demoroute auf. Wer mitmachen will, kann sich um 11 Uhr am Halleschen Tor oder am Gesundbrunnen treffen.

Daneben gibt es zahlreiche andere Aktionen: Das Bündnis „Stoppt den Hass! Stoppt die AfD!“ organisiert eine Kundgebung und ein Festival auf der Wiese vor dem Bundestag, mit Ständen und buntem Bühnenprogramm . Sprechen werden unter anderem der Holocaustüberlebende Phillip Sonntag, der Aktivist Ferat Kocak, der Opfer eines Anschlags wurde und PolitikerInnen von SPD und Grünen. „Berlin soll am Sonntag so voller Menschen sein, dass die AfD keinen Schritt vorankommt!" sagt Nora Berneis, Sprecherin von „Stoppt den Hass!“. Es werde immer wieder Möglichkeiten geben, sich von der Kundgebung aus anderen Aktionen anzuschließen.

Zum Beispiel der Rave-Demo in Berlin-Mitte: das Bündnis „Reclaim Club Culture“ lädt zu einer „antifaschistischen Afterhour“. UnterstützerInnen sind u. a. die Berliner Clubcommission, about blank, Polygon, SchwuZ, Mensch Meier, SO36, Südblock, Grießmühle und viele mehr. 

Angekündigt sind außerdem eine „Glänzende Demo“ von Kunst- Kultur- und Theaterschaffenden (vom Volkspark am Weinberg zum Pariser Platz) und eine Kundgebung mit Musik am Bertold-Brecht-Platz von verschiedenen antirassistischen Bündnissen, die explizit auch für Kinder geeignet sein soll. Und sogar auf der Spree wird protestiert: ein Zusammenschluß von Berliner Boots- und Floßkollektiven ruft zur Wasserdemo „Nie wieder! Boote gegen rechts“ auf.

Die Proteste richten sich dabei nicht allein gegen die AfD und deren Fans. Es gehe auch um ein „Zeichen für eine andere Zukunft Deutschland“, sagt Nora Berneis von „Stoppt den Hass!“:  „Wir wollen keine braune Zukunft, sondern eine bunte Gesellschaft, in der jede*r, unabhängig vom Aussehen, Glauben und sexueller Orientierung, angstfrei und selbstbestimmt leben kann.“

fs

AfD-Aufmarsch? Läuft nicht. AfD Aufmarsch in Berlin verhindern. 11:00 ab Hallesches Tor/ Mehringplatz und Gesundbrunnen/ Bahnhofsvorplatz Kampagne Nationalismus ist keine Alternative

Hauptsache es knallt. AfD wegbassen. Rave-Demo, Berlin-Mitte, 12:00-16:00
Bündnis Reclaim Club Culture

Stoppt den hass! Stoppt die AfD! Kundgebung und Bühnenprogramm, Wiese vor dem Bundestag/ Platz der Republik, 11:30- 18:30
Bündnis Stoppt den Hass!

Glänzende Demonstration von Kunst- und Kulturschaffenden. Vom Volkspark am Weinberg zum Pariser Platz, 11:00-16:00

We stay United - Antiracist Protest against the AFD. Bertold-Brecht-Platz, 12:00-19:00.  Bündnis We´ll Come United

Wasserdemo Nie wieder! Boote gegen rechts. Treffpunkt zur Fahrt ab 9:00 an der Oberbaumbrücke und Rundfahrt bis ca. 16:00, Kundgebung mit Fototermin an der Marshallbrücke gegen 13:30
Anmeldung zur Bootsdemo: bootegegenrechts@posteo.de

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