Pride

Wir wollen mehr! 5 Forderungen zum CSD

27. Juli 2018
CSD 2016 © Brigitte Dummer

SIEGESSÄULE hat wichtige Szeneorganisationen und -initiativen gefragt, was ihre 5 Forderungen zum 40. Berliner CSD sind


Berliner Aids-Hilfe (BAH)

Ute Hiller, Geschäftsführerin der BAH © Silke Klumb

1. Gesellschaftliche Akzeptanz statt Stigmatisierung HIV-positiver Menschen: Es muss Schluss sein mit Diskriminierung und Vorurteilen gegenüber Menschen mit HIV.

2. Zugang zur Gesundheitsversorgung für Alle - bundesweit! Es ist ein Skandal, dass Menschen ohne Krankenversicherung schwer erkranken oder gar sterben, weil sie keinen Zugang zu unserem Krankenversicherungssystem haben.

3. Homophobie bekämpfen - Vielfalt leben! Die sexuelle Orientierung darf in und für die Öffentlichkeit keine (negative) Rolle spielen.

4. Grundeinkommen jenseits der Armutsgrenze: Wir brauchen einen menschenwürdigen Umbau unseres Solidarsystems, zu dem Alle nach ihrer Leistungsfähigkeit beitragen.

5. Löschung der Kennzeichnungen ANST („Ansteckungsgefahr“) & GKR („geisteskrank“) aus Polizeidatenbanken: Menschen mit Hepatitis B, Hepatitis C oder HIV können weiterhin mit dem unspezifischen Merkmal ANST erfasst und in polizeilichen Informationssystemen gespeichert werden. Dies muss ein Ende haben!


Rad und Tat – Offene Initiative Lesbsicher Frauen e. V. (RuT)

Jutta Brambach, Leiterin von RuT

1. „Lesbische Sichtbarkeit“ als dauerhafte gesellschaftspolitische Aufgabe und nicht nur als „Modewelle“

2. Geschlechtergerechtigkeit auch innerhalb der Community

3. Umsetzung von Inklusion und Beteiligung von Menschen mit Handicap in der Community

4. Das RuT-Wohnprojekt für Lesben und queere Menschen soll Realität werden – JETZT!

5. Solidarische Haltung generell innerhalb der LSBTTIQ-Community

Abteilung HIV-/STI-Prävention und Flucht, Schwulenberatung Berlin

Stephan Jäkel, Abteilungsleiter

1. Abschaffung der Kategorie „sichere Herkunftsländer“, faire Asylverfahren und sichere Fluchtwege!

2. Offizielle Anerkennung von LSBTI*-Geflüchteten als Gruppe mit besonderen Bedarfen durch die EU!

3. PrEP und HIV-Therapie kostenfrei für alle, auch für Menschen ohne Versicherung!

4. Kriminalisierung beenden bei HIV-Übertragungen!

5. Diskriminierung beenden: Merkmal „ANST“ in Polizeidatenbank bundesweit löschen!


Bundesvereinigung Trans*  (BVT)

Josch Hoenes, BVT

1. Abschaffung der Begutachtungspflicht für transgeschlechtliche Menschen – Vornamensänderung und Personenstandsänderung für alle geschlechtlich non-konformen Menschen allein durch persönliche Erklärung vor dem Standesamt!

2. Umsetzung einer umfassenden Gesetzesreform zur Wahrung der Rechte aller geschlechtlich non-konformer Menschen! Einen dritten Geschlechtseintrag „divers“, der nicht an ärztliche oder psychologische Bescheinigung gebunden ist und allen offen steht!

3. Schaffung eines individualisierten, bedürfnisorientierten und uneingeschränkten Zuganges zur Gesundheitsversorgung ohne psychiatrische Diagnose für alle trans-, intergeschlechtlichen und geschlechtlich non-konformen Menschen in allen Lebenssituationen, mit allen Körperlichkeiten und möglichen Beeinträchtigungen!

4. Aufbau eines flächendeckenden und umfassenden Community-basierten Beratungsangebots für geschlechtlich non-konforme Menschen und ihre Angehörigen!

5. Intensivierung der Fort- und Weiterbildungsangebote für geschlechtsbezogene Themen in allen gesellschaftlichen Bereiche (Gesundheit, Bildung, Beruf, Verwaltung) und Anpassung der Verwaltungs-, Versorgungs- und Gesundheitsversorgung an die Bedürfnisse geschlechtlicher Vielfalt!


Queeramnesty Berlin

Stephan Cooper, Sprecher von Queeramnesty Berlin © Jackielynn

1. Asyl für verfolgte LGBTI Personen in Deutschland

2. Abschaffung der homophoben Gesetzgebung in vielen Staaten

3. Keine Diskriminierung von LGBTI weltweit

4. Straflosigkeit bei Übergriffen oder Tötungen von LGBTI in vielen Staaten beenden

5. Schutz der freien Meinungsäußerung und von CSD-Veranstaltungen weltweit

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