Über 61.000 Unterschriften für Verbot der „Homoheilung“
Sogenannte Konversions- oder Reparationstherapien, die Homosexualität „heilen“ sollen, sind in Deutschland, wie in vielen anderen Ländern weltweit, immer noch zugelassen. Dagegen wendet sich die Petition „Stoppt die Homo-Heilung”, die heute mit 61.251 Unterschriften an Christiane Wirtz, Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV), überreicht wurde.
Wirtz habe die AktivistInnen bei der Übergabe der Unterschriftenliste ermutigt, weiter am Ball zu bleiben, so der 26-jährige Student Lucas Hawrylak, der die Petition auf change.org gestartet hat. „Seit 1990 wird Homosexualität nicht mehr als Krankheit angesehen. Andere Länder in der EU, wie Malta, sind uns schon voraus, England holt grad auf. Hier in Deutschland ist das Verbot der sogenannten Konversionstherapie längst überfällig“, begründet er sein Engagement. Seine Petition richtet sich an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Justizministerin Katarina Barley (SPD), die Bundesregierung und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages. „Homosexualität muss nicht geheilt werden. Ich bin gesund. Die Homo-Heilung macht krank. Sie muss jetzt verboten werden!”
Mit demselben Ziel startete im Mai diesen Jahres bereits eine Kampagne von All Out, dem Aktionsbündnis gegen Homophobie e. V. und Enough is Enough! Open Your Mouth! Ihre Petition auf allout.org richtet sich an den Gesundheitsminister Jens Spahn und konnte bis dato rund 25.500 Unterschriften sammeln.
Trotz der immer wieder an sie herangetragenen Kritik an den homophoben und schädigenden Praktiken zeigt sich die Bundesregierung bislang nicht offen für ein Verbot. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken vom letzten Juli sprach sich die Regierung zwar strikt gegen Konversionstherapien aus, doch ein Gesetzesentwurf, der diese Praktiken unterbinden würde, sei nicht geplant.
fs