#schwulefürlesben

Schwule für Lesben: Patsy l’Amour laLove und Biggy van Blond

31. Dez. 2018

Embrace your inner Lesbian! Patsy l’Amour laLove und Biggy van Blond rufen dazu auf, sich für mehr lesbische Teilhabe in Berlin einzusetzen

Der Streit zwischen Schwulenberatung und der Lesbeninitiative RuT scheint einen tiefen Riss in der Berliner Community hinterlassen zu haben. Dass sich aber auch Schwule für die Interessen von Lesben starkmachen, zeigten auf SIEGESSÄULE.DE bereits einige schwule Player: Frank Wilde, Maurus vom Ludwig, Johannes Kram, Folsom Europe, Travestie für Deutschland (TfD) und Ficken 3000, Sebastian Walter, Queersprecher der Grünen, und Marcel Weber, Geschäftsführer des SchwuZ. Auch ihr könnt unter #schwulefürlesben auf Twitter (@GaySiegessaeule) eure Solidarität zeigen und die Politik mit eurem Post auffordern, endlich für mehr lesbische Teilhabe und Sichtbarkeit in Berlin zu sorgen!

Heute folgen Statements von Patsy l’Amour laLove und Biggy van Blond! 

Patsy l’Amour laLove

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Lesben sind die fleischgewordene Kastrationsdrohung für das Patriarchat. Eigenschaften, die bei Männern als besondere Qualitäten anerkannt werden, dienen bezüglich Lesben als Begründungen für Spott und Verachtung. Zu viel Mann in der Frau, zu unabhängig vom heterosexuellen Treiben. Schwule wiederum werden, egal wie hetero-like sich einige von ihnen fühlen, abgelehnt, weil sie zu weiblich sind. Sie lassen sich als Männer von Männern begehren und sind damit zugleich dem Heteromann Bedrohung. Als Schwule nun auf Lesben mit derselben Lesbenfeindlichkeit zu reagieren, ist nicht nur konsequent heteronormativ, sondern darüber hinaus widersinnig angesichts der eigenen Erfahrungen. Umso wunderlicher mutet in öffentlich geführten Diskussionen die regelmäßig neu aufflammende Gegenüberstellung von Lesben und Schwulen, so als seien sie Abgesandte fremder Galaxien. Streits und Debatten sollten sich demgegenüber mit Inhalten beschäftigen – nicht anhand von Genitalien ausgetragen werden. Als Frau die Männlichkeit und als Mann die Weiblichkeit in sich zu behaupten, kann einiges abverlangen, und hat daher Bewunderung statt Hohn verdient. Wo es schon um klischierte Geschlechterrollen geht: Finde und feiere lieber die Butch in dir – ein wenig Lässigkeit würde dir manchmal gut stehen. Embrace your inner lesbian!

Biggy van Blond

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Gerade in Zeiten, in denen der Wind von rechts unsere Gesellschaft wieder rückwärts treiben will, ist es wichtig, dass wir das gern überstrapazierte und deshalb viel zu oft sinnentleert benutzte Wort "Community" mit Inhalt und Engagement füllen. Dazu zählt, dass gerade Projekte, die über keine dominante Lobby verfügen, eine Chance für die Verwirklichung ihrer wichtigen Ziele bekommen. Selbst wenn (oder besser: gerade weil!) sie in den Augen einer präsenteren und besser vernetzten Gruppe vermeintlich eine Nische bedienen. Lesben sind keine Nische! Das RuT-Wohnprojekt muss unterstützt werden und ein Grundstück bekommen, denn es geht um ernste Bedürfnisse, derer sich dort angenommen werden soll. Das nutzt uns "im Kleinen" als Minderheit und es stärkt uns im Großen als Gesellschaft! Wir alle sind Teile eines großen Kuchens und es müssen genug Kerzen für jedes Stück da sein - denn zur Zeit droht es dunkel zu werden um uns herum und wir brauchen jedes Licht!

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