„Noon“

Festival: Queer und muslimisch in Berlin

14. Mai 2019
Erkan Affan, Kurator und Mitorganisator des „Noon Festivals“ © Leviticus Hinds

Beginnend am Donnerstag, den 15. Mai, wird der Wedding Schauplatz eines kleinen, aber besonderen Events: Das „Noon Festival“ rückt queere PoC und queere muslimische Identitäten in den Fokus einer Reihe von Veranstaltungen. Neben Screenings und Talks, zum Beispiel zu Voguing oder zur türkischsprachigen LGBTI-Community, gibt es etwa auch die Drag-Show „Queeristan“, Parties oder ein gemeinsames „queeres Fastenbrechen“ zum Fastenmonat Ramadan, der in der ersten Maiwoche begonnen hat.

Mit diesem Programm und seinem speziellen Schwerpunkt sei „Noon“ bisher einzigartig in Deutschland, sagt Erkan Affan. Er ist als Kurator in London tätig und hat, gemeinsam mit „be`kech“, Bar und Co-Working Space in Wedding, und den Gründer*innen des Ortes, Louna Sbou und Nina Martin, das Festival auf die Beine gestellt.

„Gerade hinsichtlich des sich verschärfenden politischen Klimas in Deutschland und des Aufstiegs rechter Rhetoriken finden wir es wichtig, dass queere muslimische Identitäten mehr Aufmerksamkeit bekommen,“ erklärt Erkan die Motivation hinter dem Event. „Generalisierende Statements wie 'Muslime sind alle homophob und sollten deshalb Europa verlassen' oder 'alle Muslime unterdrücken Menschen' begegnen uns immer wieder. Dem wollen wir etwas entgegen setzen. Mit dem Festival wollen wir uns als queere und muslimische, oder queere und PoC-Community zeigen.“

Im Zuge der Veranstaltungen, etwa in Spoken Word- oder Performancebeiträgen, solle Raum für „nicht-weiße und nicht-heterosexuelle Erzählungen aus Berlin“ geschaffen werden. „Wir wollen Communities unterstützen, die sich sonst, in der Berliner Szene und in Deutschland überhaupt, eher an den Rand gedrängt sehen. Konkret geht es um die Arten und Weisen, wie queere Autor*innen, Aktivist*innen oder Performer*innen mit ihren migrantischen Identitäten umgehen – wie sie diese erhalten und auch zelebrieren.”

„Noon“ wird zeitgleich mit dem Queer History Month (QHM) organisiert, der jedes Jahr im Mai stattfindet und eine Reihe von Projekten zu queerer Geschichte, Lebensweisen von LGBTI, Vielfalt und Anti-Diskriminierung umfasst.

fs

Noon (ن) Festival - centring queer, of colour and Muslim identity. Queer History Month x Ramadan, 15.-31.05., be‘kech [anticafé, coworking space, bar], Exerzierstr. 14

bekech.com

Events zum „Queer History Month 2019“:

#QueerHistoryMonth Abschlussveranstaltung. Alles queer macht der Mai- Eine andere Geschichtsschreibung ist möglich. 24.05., Aquarium am Südblock, 18.00

queerhistory.de

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