Polizeimeldung

Regenbogenfahne beschädigt und Fahrgäste homophob beleidigt

28. Juli 2019
Bild: Foto: Andreas Steinhoff
Rathaus Köpenick, Foto: Andreas Steinhoff

Leider kam es am CSD-Wochenende auch in diesem Jahr wieder zu polizeilich relevanten Vorfällen mit homophobem Hintergund: Die Polizei Berlin vermeldete heute Morgen, dass ein alkoholisierter 19-Jähriger gestern Abend in der U-Bahn mehrere Fahrgäste beleidigt und bedroht habe.

Nach Angaben von Zeug*innen, hatte der junge Mann zunächst in einem Zug der Linie U 3 mehrfach zwei unbekannt gebliebene Männer homophob beleidigt, die T-Shirts mit Regenbogenflaggen trugen. Eine 72-Jährige hatte den alkoholisierten 19-Jährigen daraufhin aufgefordert, das zu unterlassen, woraufhin er auch sie mehrfach beleidigte.

Die beiden zuerst beleidigten Männer verließen die Bahn, dafür richtete sich die Wut des jungen Mannes nun gegen mehrere andere Fahrgäste, die ihren Unmut über dessen Verhalten äußerten. Er beleidigte und bedrohte sie und gab volksverhetzende Äußerungen von sich. Als die Zeug*innen schließlich die Polizei verständigt hatten und gemeinsam mit der ebenfalls alkoholisierten 61 Jahre alten Mutter des 19-Jährigen die Bahn verließen, fuhr dieser weiter. Seine Mutter nannte den Polizisten jedoch seinen Namen. Die Ermittlungen wegen Beleidigung, Bedrohung und Volksverhetzung dauern an.

In Köpenick haben zwei bisher unbekannte Jugendliche oder junge Männer  in der vergangenen Nacht versucht eine Regenbogenfahne in Brand zu setzen. Nach Angaben von Zeug*innen sei einer der beiden Unbekannten gegen 0:30 Uhr den Fahnenmast vor dem Köpenicker Rathaus in der Straße Alt-Köpenick hinauf geklettert und hatte dann mehrfach versucht, die gehisste Regenbogenfahne zu entzünden.

Der zweite Unbekannte hatte ihm zuvor beim Erklimmen des Mastes geholfen. In der Fahne war jedoch lediglich ein kleines Brandloch entstanden. Die beiden Tatverdächtigen flüchteten anschließend. Die Zeug*innen filmten die Tat und stellten das Video der Polizei zur Verfügung. Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung mit homophobem Hintergrund dauern an.

Am Freitagabend kam es in Weißensee zu einem homophoben Übergriff eines stark alkoholisierten 57-jährigen Mannes. Zeug*innenaussagen zufolge zeigte der Mann gegen 18.05 Uhr in einer Tram der Linie 12 an der Kreuzung Berliner Allee/Albertinenstraße/Pistoriusstraße mehrfach den Hitlergruß. Anschließend soll er zudem weibliche Fahrgäste homophob beleidigt und eine von ihnen am Unterarm gegriffen und sie gegen die Tür der Straßenbahn geschubst haben.

Eintreffende Beamte nahmen deutlichen Alkoholgeruch bei dem aggressiven Mann wahr. Eine freiwillig durchgeführte Atemalkoholkontrolle ergab bei ihm einen Wert von etwa 2,1 Promille. Der Pöbelnde wurde anschließend in ein Gewahrsam gebracht. Hier musste er sich einer Blutentnahme und einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen. Danach konnte er seinen Weg fortsetzen. Die Frau blieb unverletzt.

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