Reportage

Vom Niedergang einer Utopie: Das queere Berlin der 90er-Jahre

25. Nov. 2019 Anette Stührmann
Vor dem SO36 © Dirk Plamböck

Das Berlin der 90er ist verbunden mit ungeahnten Freiräumen und Möglichkeiten. Wilde Partys wurden gefeiert. Aber was wurde aus den Utopien dieser Zeit? Wir sprachen mit vier Zeitzeug*innen

Die 90er sind ohne Frage ein ambivalentes Jahrzehnt. Mit Grunge und Techno bäumte sich die Popmusik ein letztes Mal auf, bevor sie zunehmend in der Bedeutungslosigkeit verschwand, in der Mode wurden letztmalig wirklich peinliche neue Statements abgegeben, und gesellschaftlich wurde das Jahrzehnt zum großen Finale eines ungebremsten Kapitalismus, der in seiner westlichen Ignoranz spätestens mit den Anschlägen vom 11. September 2001 unübersehbare Risse bekam. Auch oder gerade in Deutschland war politisch die Hölle los, denn mit Mauerfall und (Wieder)vereinigung durchlebte die deutsche Gesellschaft eine Phase, die bis heute in ihren guten wie in ihren schlechten Seiten nachwirkt. In ihrem Zentrum: Berlin.

Die ehemals geteilte Stadt wird nach fast 30 Jahren formal gesehen (wieder)vereint. Ungeahnte Freiräume entstehen, vor allem im Ostteil der Stadt, die Mieten sind günstig, die Stimmung euphorisch, zumindest kurz nach Mauerfall herrscht mitunter blanke Anarchie. Ein idealer Nährboden für Utopien – von einer neuen, anderen gerechteren Gesellschaft, von einer Stadt, die für alle Platz zum Leben und Kreativsein bietet, von einer Party, die alle gesellschaftlichen Schichten miteinander verbindet und die vor allem niemals endet.

Anarchie auf allen Gebieten

Während Berlin einerseits an allen Ecken und Enden unter den Belastungen der abrupten Veränderung knirschte, erblühte in der unmittelbaren Wende- und Nachwendezeit andererseits ein ganz besonderes Lebensgefühl: Freiheit, unbändige Lebensfreude, Anarchie auf allen Gebieten, Trinklust und Sexwahn, Stolpern über Abrisshalden auf der Suche nach einem gerade aus dem Keller gestampften Club, Durchfeiern bis in den Morgen und anschließendes Kotzen in spartanischen Kreuzberger oder Prenzlberger Mietwänden, bis hin zu Techno und Love Parade. Die Euphorie war bei fast allen groß, als die Mauer fiel und man den jeweiligen anderen Teil Deutschlands und Berlins entdecken konnte. Jene, die sich trauten, gingen hinaus, um ihr Glück in einer verlassenen Industriehalle oder einem Stasibehördengebäude in Mitte oder Friedrichshain zu suchen, wo man ohne Mobiliar und Hilfsmittel im Schnellverfahren einen Club, eine Galerie oder was auch immer aus dem Boden stampfen konnte. Verlassene Wohnungen in Ostberlin wurden ohne Erlaubnis und Mietvertrag von Abenteuerlustigen aus dem Westen bezogen. Alles schien möglich, meistens schritt niemand ein, um dem unbändigen Treiben Einhalt zu gebieten.

CSD 1997 © Rüdiger Trautsch


Inge Borg, in Prenzlauer Berg geborene Polittunte und „Kiezbingo“-Co-Moderatorin, erinnert sich: „Es war viel Leerstand. Da war überall Platz. Und da nach der Wende auch mit den Wohnungsbaugesellschaften alles in der Schwebe war und keiner wusste, wer eigentlich zuständig ist, hieß es: Dann macht doch mal! Niemand hat drauf gepocht, dass etwas eingehalten wird.“ Die sozialen Vorteile der DDR – festes Einkommen, Wohnung, Arbeitsplatz – fielen zwar einer vollkommenen Unsicherheit zum Opfer, doch gleichzeitig war das Gefühl der Befreiung groß: „Auch in der DDR gab es natürlich immer Leute, die versuchten, etwas anderes zu machen, aber nach der Wende gab es plötzlich eine richtige Explosion von Ideen. Das hing damit zusammen, dass sich keiner mehr darum kümmern musste, ob es dem Staat in den Kram passte.“

Bald setzte unter Kreativen ein wahrer Run in den Ostteil der Stadt ein. Für jene, die zunächst in Westberlin weitermachten, durchaus ein Segen, gab es doch auch hier jetzt „leergefallenen Raum“, wie Richard Stein, Initiator diverser Kreuzberger Szenelocations von Möbel Olfe bis Südblock, es formuliert. Diese Leerstelle in Westberlin besetzten er und andere mit dem 1989/90 gegründeten Café Anal, der „schweineschwulen Schankstube“ in der Muskauer Str. 15. Von den Veranstaltungen und Partys im Anal wird sich in Berlin auch heute noch gerne erzählt. Richard erinnert sich an das legendäre Müttertreffen, als die Mütter der Kollektivbetreiber*innen zu einem gemeinsamen Besuch in Berlin ermutigt wurden, indem man ihnen suggerierte, dass alle anderen Mütter bereits zugesagt hätten.

Regelmäßige Veranstaltungen waren die sogenannten „Time-Tunnel-Shows“, „Liedgut aus unendlich schwerer Zeit“, Mottoabende, Showprogramm: „Wir haben auch Quatschveranstaltungen gemacht, zum Beispiel wählten wir den Mr. Anal als Parodie auf die Schöneberger Schwulenszene, wo der Mr. Leather gewählt wurde.“ Das Anal, das aus einer Schwulengruppe des linksalternativen Zentrums Mehringhof entstanden war, entwickelte sich im zweiten Jahr Schritt für Schritt zu einem gemischten, lesbisch-schwulen Kollektiv. Montags wurde dann aus dem Café Anal das lesbische Café Ana. Doch schon bald suchte man Räume, um beide Welten zusammenzuführen. Die „Queerpartys“ im SO36 wurden ins Leben gerufen. Dem ging es Anfang der 90er finanziell schlecht, weil Publikum und passende Konzepte nach dem Mauerfall im Osten stattfanden. „Bei der ersten Queerparty kamen gleich 1.000 Besucher*innen. Das hat die Miete vom SO gesichert“, erinnert sich Richard.

Vor dem Alexanderplatz 1992 © Christian Vagt

Das alte Westberlin ging unwiederbringlich verloren

Auch Manuela Kay, Verlegerin der SIEGESSÄULE und L-MAG-Chefredakteurin erinnert sich gerne an die Aufbruchstimmung der frühen 90er-Jahre. Auch wenn die gebürtige Westberlinerin im Gespräch durchaus kritische Töne anschlägt. Vor allem die Leute, die im Laufe der 90er zunehmend aus der westdeutschen Provinz kamen, veränderten für sie die Stimmung der einstigen Inselstadt mit ihren mitunter spießigen gesellschaftspolitischen Vorstellungen. Nicht nur Menschen aus der ehemaligen DDR bangten um ihre sozialen Errungenschaften, auch viele Westberliner*innen erfuhren, wie es ist, wenn Altes und Liebgewordenes unwiederbringlich verloren geht: „Die 80er waren toll. Ich hatte das Glück, genau zur richtigen Zeit im richtigen Alter zu sein.“ Als dann die Mauer fiel, habe sie zunächst gedacht, alles werde so weitergehen, dass Berlin einfach nur größer werde. Heute ist ihr klar, dass das utopisch war, denn: „Was viele übersehen haben, ist, dass nicht nur die DDR, sondern auch Westberlin verschwunden ist.“ Ihr Zuhause wurde „geschluckt und abgeschafft“, findet sie, vor allem ab dem Zeitpunkt, als man Hauptstadt wurde, die Regierung kam und auch jene Menschen die Stadt aufsuchten, „die früher keinen Fuß nach Westberlin gesetzt hätten“.

Zusätzlich verlor Manuela 1991 erst mal ihren Arbeitsplatz beim linksalternativen Radio 100, wo sie u. a. die schwul-lesbische Sendung „Eldoradio“ mitgestaltete. Der Sender wurde von einem französischen Konzern übernommen, was den Untergang der Radiostation bedeutete: „Die haben ganz früh gerochen, dass hier Geld zu machen ist. Solche Leute blieben einem erspart, als die Mauer noch da war. Für mich ist damals eine große Utopie verloren gegangen.“

„Die Leute aus dem Osten wollten verständlicherweise mit Links erst mal nichts mehr zu tun haben“

Dennoch war auch sie nach dem Mauerfall zunächst begeistert: „Ich konnte endlich mal unsere Hörer*innen aus dem Osten kennenlernen, und wir haben alle zusammen gefeiert. Ich dachte, wow, die Szene wird einfach größer, denn jetzt kommen noch die ganzen coolen Leute aus Ostberlin dazu.“ Und so war es auch erst mal: „Mit Frauen aus Ostberlin konnte ich was anfangen, da war ein Verständnis da, das ging besser als mit Frauen aus Westdeutschland.“ Dennoch schlich sich bald eine Enttäuschung ein, denn Manuelas linke Utopien gerieten ins Wanken: „Ich war echt irritiert, als sich die Ossis als erstes bei der Bank anstellten, um sich ihr Begrüßungsgeld abzuholen. Da schien so wenig Idealismus und so viel Sozialneid zu sein. Das fand ich – natürlich aus der Sicht von einer, die mit Westprodukten und Reisefreiheit ausgestattet war – irgendwie verstörend. Ich hatte meine linken Ideale und konnte nicht verstehen, warum die Leute aus dem Osten die nicht auch mitbrachten. Die wollten aber verständlicherweise mit Links erst mal nichts mehr zu tun haben.“

Für die gebürtige Ostberlinerin Inge Borg waren nach dem Mauerfall als damals 17-Jährige zunächst andere Sachen wichtig. Die Euphorie war groß, als sie endlich auf die andere Seite der Mauer durfte, in das Westberlin, das sie nur aus dem Fernsehen kannte: „Plötzlich war die Grenze offen, das war schon sowas wie ein Tor zum Paradies. Naja, vielleicht nicht ganz, aber auf jeden Fall war es ein Tor, durch das man gerne durchschritt, um zu sehen, was dahinter liegt. Was ist Westberlin? Man hatte von Kreuzberg gehört, doch was ist Kreuzberg? Und als man dann hinfuhr, war es genauso wie im Film „Linie 1“. Das war irre aufregend.“

Für Manuela ging es ab Mitte der 90er wieder bergauf, zu dem Zeitpunkt nämlich, als sie als Redakteurin und spätere Chefredakteurin mit der SIEGESSÄULE etwas verändern, gemeinsame Ziele für Schwule und Lesben finden konnte. Dabei machte sie die Entdeckung, dass Ostdeutsche diesbezüglich viel weiter waren: „In der DDR gab es diese Spaltung von Schwulen und Lesben nicht so. Die Wichtigkeit von Bündnissen war den Leuten viel klarer. Auch, dass sich die Opposition in der Kirche getroffen hat, war für uns Westberliner undenkbar. Dass politische Not auch erfinderisch macht, das haben uns die Leute aus der DDR gezeigt.“

Neue Freiräume im Ostteil der Stadt

Lena Braun, Künstlerin, Kuratorin und Autorin, zog es nach der Wende relativ schnell in den Ostteil der Stadt. „Mit der Maueröffnung veränderten sich die Clubkultur und die Kulturlandschaft, weil neue Freiräume im Osten entdeckt wurden. Viele kreative Köpfe sind dann erst mal in den Ostteil der Stadt gegangen. Dazu gehörte auch ich.“ Neben den großen, oft industriellen Räumen in Ostberlin, in denen sich die aufstrebende Techno-Kultur entfaltete, suchte Lena nach kreativeren Möglichkeiten: „Ich wollte etwas anderes entwerfen, was konzeptioneller und durchdachter war und nicht nur ein Aufbruch ins Nichts. Für mich boten diese Zeit und die Freiräume die Möglichkeit, etwas auszuprobieren. Ich konnte schauen, ob Konzepte aufgehen, konnte experimentieren.“

Lena Braun bei einer Performance im Boudoir Anfang der 90er © Zita Rothmund-Zinn

Zur Zeit der Maueröffnung betrieb Lena in der Crellestraße den Salon Loulou Lasard, mit dessen hauseigenem Cabaret sie Auftritte u. a. im 90 Grad und im Ex‘n‘Pop hatte. 1991 eröffnete sie dann das Boudoir an der Brunnenstraße in Mitte. Zwar bot ihr der Ostteil der Stadt neue Freiräume, dennoch würde sie nicht sagen, dass nur dort Utopien von einem anderen Leben, einer freieren Kunst möglich gewesen sind. „Berlin war schon immer ein Ort für Utopien, nicht erst nach der Wende. Das war schon in den 60er und 70er Jahren so.“ So konnte sie sich bereits in den frühen 80ern im kreativen Westberlin vollkommen künstlerisch entfalten. „Die Menschen, die weit vor Maueröffnung nach Berlin kamen, waren meistens im weitesten Sinne Freaks, die einen Freiraum gesucht haben. Dazu würde ich auch mich rechnen. Berlin war eine Insel, es war alles überschaubar, man kannte sich. Dieses Gefühl ging mit der Maueröffnung ein bißchen verloren."

Das Café Anal war Startpunkt für viele Projekte

Auch Richard glaubt, dass sich die Freiräume und Freiheiten, die es trotz allem auch heute noch in der Stadt gibt, viel früher als mit der Wende entwickelt haben. So habe sich aus den Erfahrungen der Frauen- und Lesbenbewegung der 80er, die noch sehr getrennt von der Schwulenszene gewesen war, eine eigene queere Entwicklung ergeben. Außerdem habe man Konsequenzen aus der Aids-Ohnmacht der 80er gezogen und gelernt, in den 90ern besser mit der Krankheit umzugehen.

Richard erinnert sich gerne an die Café-Anal-Zeit, aber Nostalgie ist sicher nicht sein Ding. Das Anal sieht er heute als Startpunkt von vielen der folgenden Projekte, Locations und Unternehmungen: Aktuell von der Kneipe Möbel Olfe und dem Südblock am Kotti zum Beispiel und nicht zu vergessen vom aquarium, dem Ort für Vernetzung und für Veranstaltungen verschiedener Initiativen. Man mache eben auf einem anderen Level, aber immer noch im queerpolitischen Rahmen weiter. „Alles hat seine Zeit“, bringt er seine Projekte auf einen gemeinsamen Nenner, ob sie nun inzwischen beendet sind, neu entstanden oder im veränderten Rahmen weitergeführt werden.

Tima die Göttliche und Begleitung vor dem Café Posithiv © Annette Frick

Viele Clubs wurden durch die Gentrifizierung kaputt gemacht

Inge Borg ist in Bezug auf neue Freiräume in Berlin eher pessimistisch: „Man hat das Gefühl, die Investoren und Geschäftemacher hatten keine Ideen. Die wussten und konnten nichts anderes als Kommerzialisierung.“ Da hätte man die eine oder andere Idee aus der DDR ruhig hinüberretten können, findet sie. Zum Beispiel den sozialen Wohnungsbau: „Die Gentrifizierung, die durch die Bezirke geflutet ist, macht viel kaputt, nicht nur auf die queere Szene bezogen. Die Liste der Clubs, die in den letzten Jahren geschlossen haben, ist endlos.“ Dennoch ist Inge nicht desillusioniert: „Die große Utopie ist gestorben, die kleine im Herzen nicht. Die bewahrt man sich.“

Lena Braun gibt zu bedenken, dass man heute einfach ein großes Budget brauche, um Freiräume zu schaffen und zu erhalten. „Das lässt sich nicht mehr allein mit Utopie verwirklichen.“ Dennoch ist ohne Utopien alles nichts, denn diese gehören zu ihrem Leben dazu, was man vor allem auch daran sieht, dass sie immer wieder mutig im Alleingang und quasi ehrenamtlich neue Orte für Kunst und Kultur erschafft, wie zuletzt das Barbiche in der Potsdamer Straße. Für sie sind solche Freiräume und Träume heute genauso möglich wie damals, weil man sie zuerst einmal in sich selbst finde. Sie appelliert dennoch: „Die Menschen müssen sich die Freiräume nehmen! Wenn sie das nicht tun, dann haben wir tatsächlich bald keine mehr.“

Für Manuela Kay bleibt trotz beruflicher und kreativer Erfolge ein fader Nachgeschmack, wenn sie an die Veränderungen denkt, deren Weichen in den 90er-Jahren gestellt wurden. Ihrer Meinung nach habe man nach dem Mauerfall den Zeitpunkt verpasst, um sich zusammenzutun und zu retten, was noch zu retten gewesen wäre. Zwar hätten sich oberflächlich betrachtet die Szenen aus Ost und West gemischt, „aber vom Feeling her wurde alles einfach bloß auf West getunt. Dabei hätte auch was Neues entstehen können.“ Das wäre ihre Utopie gewesen: „Ost und West mischen sich, und ein ,best of both worlds‘ entsteht. Aber leider sind sich die beiden Teile Deutschlands ja nie auf Augenhöhe begegnet.“

Zunehmende Spießigkeit in der Berliner Community

Was sie aber am meisten störe, sei die zunehmende Spießigkeit: „Es ist ein fruchtbarer Boden hier für Kleinbürgerlichkeit – und die kann man nicht dem Osten vorwerfen. Das deutsche Spießertum wurde in beiden deutschen Staaten gepflegt, nur eben nicht ganz so stark in Berlin.“ Das Verschwinden linker Ideale sei an dieser Werteverschiebung schuld, auch in der Szene: „Normalität ist das Maß aller Dinge und dazugehören zu wollen. Mit dem Untergang des Ostens und aller linker Ideale schwanden auch Kollektiv und Gemeinschaft. Seit Mitte der 90er, mit dem neuen Deutschland, mit dem absoluten Turbokapitalismus wurde eine Individualität befeuert, die weg vom Kollektiv und hin zum kleinen individuellen Streben lenkte. Ob der Planet vor die Hunde geht, egal, wichtig sind nur die Eigentumswohnung und das eigene Kind, das in einer glücklichen kleinen Blase aufwachsen soll.“

Ihrer Meinung nach gab es in den 70ern und 80ern ganz andere Wertvorstellungen: „Da wurde die Gesellschaft viel mehr hinterfragt. Heute dagegen herrscht Kleinfamilie nach dem Vorbild des heterosexuellen Modells, von vielen Homos bis zur Unkenntlichkeit kopiert.“ Dass es einem völlig egal sei, wenn es den anderen schlecht gehe, das habe es vorher so nicht gegeben. Erste Anzeichen einer Gegenbewegung, zum Beispiel im Klimaaktivismus, seien zwar wahrnehmbar, allerdings weniger bei Lesben und Schwulen zu spüren: „Es wird alles auf Liebe reduziert, love wins. Das ist eine solche Verharmlosung.“ Früher hätten sich die Leute nicht ganz zu Unrecht darüber aufgeregt, dass sie auf Sexualität reduziert würden. Heute werde man dafür auf Liebe reduziert: „Das finde ich noch schlimmer. Das hat nichts Bedrohliches, nichts Hinterfragendes mehr. Wir sind Plüschtiere geworden.“

BeV Stroganov bei einer Act-Up-Aktion 1991 © Annette Frick

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