Aktion

Mehr Schutz für LGBTI* in Neukölln: Kampagne gestartet

29. Nov. 2019
Tuntenspaziergang in der Sonnenallee © jackielynn

Am Donnerstag ging die Kampagne „Sicherheit Geborgenheit Neukölln“ an den Start. Sie soll Personen helfen, die im Bezirk mit Gewalt konfrontiert sind

Gestern fand in der Pizzeria Alte Forno die Auftaktveranstaltung zur Kampagne „Sicherheit Geborgenheit Neukölln“ statt, mit der Gewaltbetroffenen im Bezirk Schutz und Unterstützung geboten werden soll.

Verschiedene beteiligte Akteur*innen stellten die Aktion vor: unter anderem Dr. Shadi Mousa von der Neuköllner Begegnungsstätte e. V. (in Vertretung für Mohamed Taha Sabri, Imam an der Dar as-Salam Moschee), Mansour Azzam für die Selbstorganisation Gewerbetreibender an der Sonnenallee, Jens Rockstedt, Integrationsbeauftragter des Bezirks, und Anja Kofbinger, Wahlkreisabgeordnete und queerpolitische Sprecherin der Grünen.

Nach Vorbild der „Aktion Noteingang“ sollen in Zukunft diverse Läden, Moscheen, Initiativen und Vereine rund um die Sonnenallee mit gut sichtbaren Aufklebern zum Ausdruck bringen, dass sie Betroffenen von Angriffen Schutz bieten. Integrationsbeauftragter Jens Rockstedt berichtet, dass man bereits 60 Geschäftsinhaber*innen vor allem entlang der Sonnenallee überzeugen konnte, einen Aufkleber, der unter anderem eine Person in Regenbogenfarben zeigt, im Eingangsbereich ihrer Läden anzubringen: „Die Idee ist, dass Menschen, die bedroht werden, Zuflucht in einem durch den Aufkleber kenntlich gemachten Ladengeschäft oder Restaurant suchen und um Unterstützung bitten. Dort kann man das Anliegen schildern, gegebenenfalls die Polizei rufen oder einfach zur Ruhe kommen“.

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Laut Pressemitteilung zur Kampagne habe in Nordneukölln die Anzahl der Angriffe auf Passant*innen in letzter Zeit zugenommen. Besonders Frauen, queere und trans* Personen seien vermehrt beschimpft und angegriffen worden. Mit den Aktionen wolle man auch erreichen, mehr miteinander ins Gespräch zu kommen,  um den Ruf Neuköllns und vor allem der Sonnenallee, die das Zentrum der Aktion ist, zu verbessern, so Jens Rockstedt. Aber vor allem soll Frauen und LGBTI* ein sichereres Gefühl gegeben werden.

Anette Stührmann


Eine längere Version des Artikels erscheint in der Januarausgabe der SIEGESSÄULE!



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