Dank des grottenschlecht geschriebenen, rollenzementierenden Bestsellers „Shades of Grey“ war SM mal wieder in aller Munde. Versierte Quälgeist-Gängerinnen können darüber müde lächeln, denn sie leben regelmäßig aus, wovon die britische Autorin in ihrem „Frauenbuch“ fantasiert: Sex in allen schmerzhaften und lustvollen Facetten. ­Im Gegensatz zur Eindimensionalität des grauen Buches ist diese Playparty so vielschichtig und bunt wie die Frauen, die sich bei „Honey & Spice“ versammeln. In anregendem Setting zwischen Andreaskreuzen, Käfigen und Böcken werden nicht nur Kaltgetränke geschlürft, sondern vor allem wird gespielt, bis die Schlagwerkzeuge glühen. Respektvoll und befriedigend für alle Beteiligten – und zwar sowohl für Tops und Bottoms, als auch für die Frauen, die es lediglich zum unterstützenden Schauen in den Kreuzberger Hinterhof verschlagen hat. Wer braucht langweilige heteronormative Bücher, wenn sich die eigenen heftigen Träume so leicht erfüllen lassen? Vielleicht gut, dass die Millionen LeserInnen davon keine Ahnung haben ...