Bwa Kayiman–Lakouzémi: Über Souveränität als relationale Praxis

Das Performance-Festival Bwa Kayiman findet in diesem Jahr unter dem Titel Lakouzémi: Über Souveränität als relationale Praxis im Haus der Kulturen der Welt (HKW) statt.
Im haitianischen Kreolisch bezeichnet das Wort lakou nicht nur ein Stück Land oder einen kleinen Hof. Es beschreibt auch den Ort, an dem alle wichtigen Dinge des Gemeinschaftslebens stattfinden. Der lakou ist ein Modell für Zusammenleben und langfristiges Wirtschaften, das sich um ein gemeinsames Grundstück herum aufbaut. Dieses Modell ist oft matriarchalisch geprägt und wird innerhalb der Familie über mehrere Generationen hinweg gelebt.
Mit Projekten wie dem lakou bekräftigte die haitianische Bevölkerung ihre Souveränität, indem sie gesellschaftliche Strukturen und Beziehungen neu dachte, im bewussten Bruch gegen koloniale Systeme und Traditionen. Stattdessen wurden Gegenseitigkeit, Fürsorge, Verbundenheit und Respekt vor Vielfalt gestärkt.
Vom 1. bis 3. August 2025 beschäftigen sich Performances, Tanz, Musik, Essen, Vorträge und Installationen im HKW mit Souveränität als Beziehungspraxis, die in Gemeinschaft verwurzelt ist.

Mit u. a. Alada, Awam Amkpa, Laura Beaubrun, Boukman Eksperyans, Ken Bugul, Julien Creuzet, Black Pearl de Almeida Lima, Jean D’Amérique, Silvia Garde, Séléna Hollemaert-Awadé, Makeda Monnet, Ésery Mondésir, Cyrielle Ndjiki, Jowee Omicil, Ana Pi, Évelyne Trouillot, Lyonel Trouillot, Yeser Sipriano, Slim Soledad, Wole Soyinka, Chef Craig Wong