Das Musikfest Berlin vom 30. August bis 23. September 2025
In diesem Jahr bringt das Musikfest Berlin, in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker, Spitzenorchester und Ensembles aus der Musikmetropole Paris nach Berlin. Mehrere Konzertprogramme schlagen kulturelle Brücken nach Frankreich, besonders rund um den herausragenden Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez. Zusammen mit seinem Freund, dem italienischen Komponisten Luciano Berio, der ebenfalls vielfältig gewürdigt wird, würde Boulez 2025 sein 100-Jähriges Jubiläum feiern.

Das Musikfest Berlin zieht sowohl den geografischen als auch den historischen Bogen weiter: neben Frankreich sind Spitzenorchester, Chöre und Solist*innen aus Italien, Niederlande, Schweden, Korea und Litauen zu Gast in Berlin. Die großen Werke der Jubilare, zu denen auch Younghi Pagh-Paan, Arvo Pärt und Helmut Lachenmann zählen, spinnen feine Fäden in die Vergangenheit und Gegenwart. So war Pierre Boulez nicht nur ein großer Vermittler der musikalischen Moderne, sondern auch Mitbegründer des Pariser Forschungsinstituts für elektronische Musik IRCAM, an dem viele Komponist*innen ihre Werke entwickeln, um sie dann auf den internationalen Konzertbühnen zu präsentieren. Luciano Berio faszinierten nicht nur die romantische Musik Franz Schuberts oder die Sinfonien von Gustav Mahler, sondern auch die Volkslieder der verschiedensten Länder der Welt, wie zum Beispiel die armenischen oder sizilianischen Gesänge, die Berio zu neuen Kompositionen verwob.
Die Stimme als Faszinosum zieht sich als magischer Faden durch verschiedenste Programme. Allein von Pierre Boulez präsentiert das Musikfest Berlin große Orchesterwerke aus verschiedenen Schaffensphasen: Die raumgreifende Komposition Rituel für acht Orchestergruppen mit den Berliner Philharmonikern, den fünfsätzigen lyrischen Gesangszyklus Pli selon pli für Sopran und Orchester mit Sarah Aristidou als Solistin und dem Orchester Les Siècles, schließlich die Kantate Le soleil des eaux mit der Sopranistin Liv Redpath, dem Netherlands Radio Choir und dem Netherlands Radio Philharmonic Orchestra.
Das Collegium Vocale Gent bringt in der unvergleichlichen flämischen Gesangstechnik Dramatik, Trost und Hoffnung mit den Liedern von Luigi Cherubini auf die Bühne, während Les Cris de Paris die bezaubernden Madrigale der italienischen Renaissance und aktuelle Kompositionen von Francesca Verunelli (auf dem Startbild ganz oben), zu „seltsamen Harmonien der Liebe“ verflicht.
In moderne Klangwelten entführen die hybriden Klavier-Schmetterlinge von Lisa Streich, die Orchesterexplorationen von Pascal Dusapin und die melancholischen Streifzüge von Rebecca Saunders, Unsuk Chin und Toshio Hosokawa sowie Kompositionen von Robin de Raaff und Ondřej Adámek, beide in Hommage an Pierre Boulez. An die Moderne der elektronischen Musik knüpfen auch Werke von ukrainischen Komponist*innen wie Karmella Tsepkolenko, Alla Zagaykevich, Yurii Pikush und anderen an.
