Lieben Träumen Kämpfen
Mit einem Triptychon der Vielfalt, mit drei ganz unterschiedlichen Stücken, die doch miteinander verbunden sind, geht es nach mehr als 21 Jahren ins Finale der letzten Spielzeit des Künstlerischen Leiters der NKO, Bernhard Glocksin.
Tanger Amor Mío
Der erste Teil des Triptychons führt zu einer Amour four ins legendäre Tanger - vor, während und nach dem Spanischen Bürgerkrieg einer der freiesten Orte der Welt. Hier steht das legendäre Gran Teatro Cervantes, hier verstricken sich ein spanischer Schauspieler, sein schwuler Freund und eine deutsche Sängerin in eine leidenschaftliche Liaison über fast ihr ganzes Leben. In einem Meer unverständlicher Sprachen und umgeben von der Musik Wagners, Marokkos und spanischer Schlager, versuchen Paco, Fede, Eva und die Marokkanerin Jamila sich selbst zu finden. Und sich treu zu bleiben auf ihrem Weg zwischen Komik, Kitsch und der Tragik, mit der Realität von Rechtspopulismus und Faschismus umgehen zu müssen.

HOLY BITCH!
Die geflügelten Gorgonen - drei im antiken Mythos monströse Schwestern - leben im Exil in der neuen Welt von Elon Musk. Zwei von ihnen haben einen düsteren, surrealen Laden eröffnet – okay, es ist eine einfache Bäckerei, aber sie backen dort täglich Brot für die Auguststraße im gentrifizierten Berlin. Und die dritte Schwester? Die furchteinflößende Medusa? Im Meta-Kabarett HOLY BITCH! backen wir Brot und fertigen Ideen für eine Welt ohne Elon unter den Blicken der schönen und lachenden Medusa. HOLY BITCH! ist eine surreale Revue mit Opernarien bis zu Pop- oder Punk-Songs, zwischen Animationsfilm in Echtzeit und Live-Show: hier agiert ein griechisch-deutsches Quintett wildentschlossener „Holy Bitches“, Hexen und Bäckerinnen über Mythen, die als Träume, Stimmen und Wünsche unser heutiges Alltags-Chaos bewohnen.

HALBER MOND
Der Wanderzirkus Narva schlägt sein Zelt in einer Vorstadt (Neukölln nicht unähnlich) auf. Er ist ein besonderer, ein Gleichzeitigkeits-Zirkus und hat schon an vielen Orten der Welt sein Publikum be- oder gar verzaubert. Seine Magie hat die Leute Grenzen überwinden und das Unmögliche erleben lassen. Aber wie verlässlich ist der Moment des Gelingens, der Magie? Was geschieht, wenn das Ersehnte nicht eintreffen will?
Mit HALBER MOND entwirft Roland Schimmelpfennig eine poetische Metapher über das, was wir allabendlich im Theater suchen. Und weil der Wanderzirkus Narva gleichzeitig da und nicht da ist, ist die wunderbare Theater- Artistin Corinna Harfouch auch anwesend und unsichtbar zugleich.