Film

Praunheim Memories

3. Jan. 2015
Rosa von Praunheim (c) Missingfilms

Der neue Film von Rosa von Praunheim ab 08.01. im Kino, Premiere am 04.01. in der Volksbühne

Über 140 Filme soll Rosa von Praunheim (Foto) gedreht haben. Manche würden wohl eher behaupten, er habe sie verbrochen. Und wenn Praunheim in seiner neuesten Doku Praunheim besucht – jenen Stadtteil von Frankfurt am Main, dessen Namen er aus Verbundenheit zu seiner Herkunft übernommen hat –, dann ist das vor allem etwas für Hartgesottene. Hier trifft er Freunde, Bekannte, alte Weggefährten und schwelgt in Erinnerungen an seine Schulzeit, an den ersten Kuss, an seine künstlerische Arbeit. Im Klartext heißt das: Bei Interviewsequenzen hängt ständig das Mikro im Bild, ein schräger, extrem an den Nerven zerrender Männerchor singt ein Ständchen und das Filmteam schaut beim Frankfurter Zehntscheunenfest vorbei. Trash-TV-Queen Sonya Kraus wird auch vor die Kamera gebeten. Meist willkürlich und manchmal ziemlich zäh zieht sich dieser Irrsinn dahin. Zusammengehalten wird er aber von Rosas einnehmendem, ganz auf Exhibitionismus ausgerichtetem Charme. Mit schelmischer Freude rezitiert er infantile Reime, heult in Großaufnahme oder berichtet mit Stolz, bei welchen Institutionen er überall rausgeflogen ist. Alles ziemlich grell, trutschig und wohl vor allem für Hardcore-Fans des Regisseurs interessant.

„Praunheim Memories“, Premiere 04.01., 19:00, Volksbühne. Ab 08.01. im Kino

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