10. Pornfilmfestival Berlin im Moviemento vom 21. bis 25.10.

Zum 10. Geburtstag fährt das Team des Pornfilmfestivals sein bisher umfangreichstes Programm auf. Wieder ist eine überwältigende Anzahl von schwul-lesbischen und queeren Produktionen dabei
Happy Birthday, liebes Pornfilmfestival! Was 2006 im ambitionierten Alleingang von Produzent Jürgen Brüning – und von der Öffentlichkeit erst schief beäugt – begann, mauserte sich 2009 mit dem Umzug ins Kino Moviemento zum Publikumsrenner. War die Atmosphäre früher noch intim, ist es mittlerweile oft schon vormittags unter der Woche so voll, dass man im Foyer kaum stehen kann – eine Erfolgsgeschichte, die umso bemerkenswerter ist, da das Festival immer weniger Mainstream-Pornos zeigt und sich stattdessen auf Independent-Filme, Avantgarde, Kunst und Klassiker spezialisiert hat. Gebumst wird trotzdem, nur hat sich der Blick auf das Thema Sexualität erfreulicherweise geweitet.
Allein der lesbische SM-Film „Duke of Burgundy“ von Peter Strickland, der als Abschlussfilm läuft, ist so wunderbar camp und atemberaubend schön, dass nicht nur Lesben vor Freude die Augen tränen werden.
Der diesjährige Themenschwerpunkt heißt „Sex mit Behinderung“. In Filmen wie Maximilian Haslbergers „Die Menschenliebe“ oder dem indischen Coming-of-Age-Film „Margarita, with a Straw“ – dessen Hauptdarstellerin an zerebraler Kinderlähmung leidet – werden Fragen nach der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen mit Handicap gestellt. SIEGESSÄULE präsentiert diesmal die Retro, die sich der schwulen Pornoproduktionsfirma Hand in Hand Films und Peter de Rome widmet. Gezeigt werden unter anderem eine Doku über den „Granddaddy des Schwulenpornos“ und der 1976 entstandene „The Destroying Angel“, ein psychedelischer von Edgar Allan Poe inspirierter Porno, den de Rome für Hand in Hand Films realisierte. Daneben kann man sich auf den neuen Film von Marit Östberg und ein Jubiläumsscreening von „Hustler White“ freuen, für das Regisseur Bruce LaBruce extra nach Berlin kommt. In Gedenken an die kürzlich verstorbenen Peter Kern und Candida Royalle zeigt das Festival Kerns Stripperkomödie „Crazy Boys“ und Royalles Hip-Hop-Porno „Afrodite“.
26 Spielfilme, 13 Dokus und 90 Kurzfilme werden vom 21. bis zum 25. Oktober zu sehen sein. Neben den Screenings gibt es die Festival-Lounge im Ficken 3000, die große Jubiläumsparty im Prince Charles, Performances, Podiumsdiskussionen und noch viel mehr.
Toby Ashraf
SIEGESSÄULE präsentiert:
10. Pornfilmfestival Berlin, 21.–25.10., Moviemento
pornfilmfestivalberlin.de
Alle Termine auch im Programmteil der Siegessäule
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