Best Actress - Eine Hommage an die Oscar-Preisträgerinnen

Begleitend zur großen Ausstellung über die Oscargewinnerinnen im Filmhaus am Potsdamer Platz startet am Sonntag eine Filmreihe im Bundesplatz-Kino
Seitdem der Oscar 1929 ins Leben gerufen wurde, existiert auch die Kategorie „Best Actress“. Den bisherigen 73 Preisträgerinnen widmet die Deutsche Kinemathek die Sonderausstellung „Best Actress – Oscars®. Rollen. Bilder“, die noch bis zum 1. Mai im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz zu sehen ist.
Fotos, Plakate, Ausschnitte aus Kinofilmen und Oscar-Reden bebildern diese Hommage, doch die eigentlichen Stars der Ausstellung sind natürlich die Originalfilmkostüme und Gala-Roben. Als Highlights befinden sich darunter das strenge viktorianische Kostüm von Ingrid Bergmann aus dem Gothic-Thriller „Das Haus der Lady Alquist“ („Gaslight“ 1944), eines der ausladenden Kleider, die Vivien Leigh in dem Südstaaten-Epos „Vom Winde verweht“ („Gone with the wind“, 1939) getragen hat oder Chers damals noch für einen kleinen Skandal sorgender Auftritt in einem transparenten, perlenbesetztes Nichts, als sie sich 1988 die Trophäe für „Mondsüchtig“ („Moonstruck“, 1987) abholte. Ziemlich campy, so wie die Performance von Elizabeth Taylor als Call Girl Gloria in dem moralinsauren, sexistischen „Telefon Butterfield 8“ („Butterfield 8“, 1960). Das der große Star ausgerechnet dafür zur besten Hauptdarstellerin gekürt wurde, gehört zu den vielen umstrittenen Entscheidungen, die in der Oscar-Nacht verkündet worden. Ihr berühmter Spitzenunterrock, den sie im Film trägt, ist leider nur als Reproduktion zu sehen.
Dabei möchte die Austellung auch Rollen-Stereotypen aufzeigen und benennen: So sind zum Beispiel Frauen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen meist für klassische Opferfiguren ausgezeichnet worden. Preisträgerinnen, die für aggressive Darstellungen und Täterinnen den Oscar bekamen, blieben eher die Ausnahme. Zu den in Erinnerung gebliebenen gehören sicherlich Kathy Bates als psychopathischer Fan in der Stephen-King-Verfilmung „Misery“ (1990) oder Louise Fletcher als sadistische Oberschwester Ratchet in „Einer flog über das Kuckucksnest“ („One flew over the Cuckoo's Nest“, 1975) .
Am 10.01. beginnt begleitend zur Ausstellung eine Filmreihe mit ausgewählten Werken. Unter anderem wird „Boys don’t cry“ (1999) von Kimberly Pierce mit Preisträgerin Hilary Swank gezeigt. Ihre Darstellung des Transmanns Brandon Teena ist bisher die einzige queere Rolle, für die eine Frau den Oscar gewonnen hat.
Best Actress – Oscars®. Rollen. Bilder, bis zum 01.05. im Museum für Film und Fernsehen, Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00, Donnerstag von 10:00 bis 20:00, am Donnerstag ab 16:00 Eintritt frei
Filmreihe immer sonntags um 15.30 Uhr im Bundesplatz-Kino. Die Filme werden in OF oder OmU gezeigt. Eintritt: 7,50 Euro
Eröffnungsfilm
So, 10. Januar 2016, 15.30 Uhr
ROMAN HOLIDAY (USA 1953, William Wyler)
Mit Audrey Hepburn als Princess Ann
Einführung: Dr. Daniela Sannwald, Kuratorin der Ausstellung
So, 17. Januar 2016, 15.30 Uhr
LA MÔME (F/GB/CZ 2007, Olivier Dahan)
Mit Marion Cotillard als Edith Piaf
Mit Einführung
So, 24. Januar 2016, 15.30 Uhr
THE HEIRESS (USA 1949, William Wyler)
Olivia de Havilland als Catherine Sloper
Mit Einführung
So, 31. Januar 2016, 15.30 Uhr
THE READER (USA/D 2008, Stephen Daldry)
Mit Kate Winslet als Hanna Schmitz
Mit Einführung
So, 7. Februar 2016, 15.30 Uhr
ALICE DOESN’T LIVE HERE ANYMORE (USA 1974, Martin Scorsese)
Mit Ellen Burstyn als Alice Hyatt
Mit Einführung
So, 14. Februar 2016, 15.30 Uhr
BOYS DON'T CRY (USA 1999, Kimberly Peirce)
Mit Hilary Swank als Brandon Teena
Mit Einführung
So, 21. Februar 2016, 15.30 Uhr
A STREETCAR NAMED DESIRE (USA 1951, ELIA KAZAN)
Mit Vivien Leigh als Blanche DuBois
Mit Einführung
So, 28. Februar 2016, 15.30 Uhr
BLUE JASMINE (USA 2013, Woody Allen)
Mit Cate Blanchett als Jeanette „Jasmine“ Francis
Mit Einführung
So, 6. März 2016, 15.30 Uhr
BUTTERFIELD 8 (USA 1960, Daniel Mann)
Elizabeth Taylor als Gloria Wandrous
Mit Einführung
So 13. März 2016, 15.30 Uhr
KLUTE (USA 1971, Alan J. Pakula)
Mit Jane Fonda als Bree Daniels
Mit Einführung
So, 20. März 2015, 15.30 Uhr
THE IRON LADY (GB/F 2011, Phyllida Lloyd)
Mit Meryl Streep als Margaret Thatcher
Mit Einführung
So, 27. März 2016, 15.30 Uhr
THE GREAT ZIEGFELD (USA 1936, Robert Z. Leonard)
Mit Luise Rainer als Anna Held
Mit Einführung
Ostermontag, 28. März 2016, 15.30 Uhr
„The Winner is …“
Film mit der Oscarpreisträgerin 2016
Impressionen von der Ausstellung:



Fotos: Marian Stefanowski
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