CSD-Motto

Berliner CSD sucht Schlachtruf

18. Jan. 2017
Tatjana Meyer © privat

Am 2. Februar wird über das Motto des Berliner CSD 2017 entschieden. Bis 27.01. können Vorschläge eingereicht werden. Tatjana Meyer vom Vorstand des CSD e.V. erklärt das Procedere

Am 2. Februar fällt die Entscheidung über das Motto des großen Berliner CSD 2017. Bis kurz davor darf jedeR Vorschläge einreichen und später auch mitwählen. Tatjana Meyer (Foto) vom Vorstand des Berliner CSD-Vereins erklärt, warum schon eine Handvoll mehr Vorschläge ein großer Erfolg wären

Tatjana, der CSD Berlin sucht nach einem Motto für 2017. Wie viele Vorschläge sind schon eingegangen?
Tatjana Meyer:
Letzte Woche waren es ungefähr 20. Bis zum 27. Januar sammeln wir noch Mottovorschläge. Alle können mitmachen und ihre Ideen an motto@csd-berlin.de schicken. Am 2. Februar ist dann das erste CSD-Forum für die Saison 2017. Dort wählen wir aus den eingereichten Vorschlägen ein Motto aus.

Habt ihr queere Clubs und Projekte aufgefordert, Vorschläge einzureichen?
Ja, da mache ich mir auch keine Sorgen, dass tolle Vorschläge kommen. Die Vereine und Projekte der LSBTTQI*-Community erreichen wir über unseren Verteiler ganz gut. Von einigen wissen wir, dass sie schon über einem Vorschlag brüten. Aber 2017 sollen auch möglichst viele einzelne Menschen mitmachen. Deshalb streuen wir unseren Aufruf viel breiter über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Instagram.

Für die Mottofindung 2017 gilt also: mehr Vielfalt im CSD-Forum?
Ja, mehr Vielfalt ist unser großes Ziel. Nicht nur für das CSD-Forum im Vorfeld, sondern auch für die Demo selbst. Wir wollen alle Teile der Community ansprechen und einladen. Der CSD soll ja die Berliner Community in ihrer ganzen Vielfalt repräsentieren. Auch diejenigen, die nicht in Vereinen oder Projekten mitmachen, sondern nur gelegentlich auf eine queere Party gehen – oder einmal im Jahr zum CSD. Als Anreiz verlosen wir unter den eingeschickten Mottovorschlägen Wagenplätze. Wer gezogen wird, darf auf dem Wagen des CSD-Vereins mitfahren.

Wer wählt das endgültige CSD-Motto aus?
Alle, die am 2. Februar zum CSD-Forum ins Café Ulrichs kommen, können mitdiskutieren und abstimmen – unabhängig davon, ob sie im CSD-Verein sind oder sich anderswo in der Community engagieren. Auch eine Anmeldung ist nicht nötig. Das ist uns wichtig: Die Entscheidung trifft nicht der Verein, sondern alle Interessierten, ganz basisdemokratisch. Wir laden alle ein, ein Motto vorzuschlagen und über die Vorschläge abzustimmen. Die Mehrheit entscheidet.

Wie viele kamen denn 2016, um das Motto auszuwählen?
Rund 40 Leute. Es wäre schön, wenn es 2017 ein paar mehr sind. Wir erwarten keine Massen, aber wenn neben den Leuten aus Vereinen und Projekten noch eine Handvoll Menschen mehr kommt, um Input zu geben oder mitzuentscheiden – das wäre toll!

Wann wird das CSD-Motto 2017 verkündet?
Gleich nach der Abstimmung am 2. Februar posten wir das Motto auf facebook.com/BerlinerCSD. Am Tag danach schicken wir noch einmal einen ausführlichen Newsletter zur Entscheidung raus.

Im letzten Jahr hieß das Berliner CSD-Motto „Danke für nix“. War das nach deinem Geschmack?
Ja, ich fand das super. Es hat viele Reaktionen ausgelöst. Das war mal nicht so eine kuscheliges Motto, sondern rotzfrech und überspitzt. Es hat schön ausgedrückt: Wir sagen nicht Ja und Amen zu den Brotkrumen, die uns die Mehrheitsgesellschaft hinwirft. Es ist noch viel zu tun, bis wir gleich sind. Für das entscheidende Jahr 2017 wünsche ich mir einen ähnlich starken Schlachtruf. Im September wird gewählt. Da sind wir als CSD in der Bundeshauptstadt gefordert, neun Wochen vor der Wahl ein deutliches Statement abzugeben.

Interview: Philip Eicker

CSD-Forum, 02.02., 19:00, Ulrichs, Karl-Heinrich-Ulrichs-Str. 11 Mottovorschläge bis 27.01. an motto@csd-berlin.de. Der große Berliner CSD ist am 22. Juli 2017.
Weitere Infos:
csd-berlin.de

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