Tierisch gut war die „Gay Night At The Zoo” – hier Bericht und Bildergalerie

Jonathan aus Israel ist von der „weltweit einzigen Gay Night at the Zoo“ zunächst enttäuscht. „Wo sind die Tiere?“ fragt er verzweifelt. „Der Gay Day im Disneyland zum Beispiel findet über Tag statt und es steht einem alles offen. Das hier aber hat nur wenig mit dem Zoo zu tun, bis auf das Elefantentor und den Gestank.“
Verliebte Pärchen im Dämmerlicht spielen „Tiere raten“
Dann aber findet Jonathan doch noch seinen Weg zu den wenigen Gehegen, deren Bewohner anlässlich der speziellen Gay Night etwas länger aufbleiben dürfen: Zebras und Seehunde leuchten im wechselnden Diskolicht auf. Pinguine wechseln ihre Farbe von Rosa ins Grünliche. Dazwischen sitzen verliebte Pärchen auf Bänken und spielen „Tiere raten“ im Dämmerlicht.
Trotz vieler TouristInnen und des sich betont international gebenden Namens verzückt die „Gay Night at the Zoo“ vor allem durch ihreen Alt-Berliner Stil. Das flott-betuliche BVG-Orchester spielt neben viel Swing die „Berliner Luft“, an Fressständen locken Currywurst und Bouletten.
Erstmals fand die Nacht nicht während der CSD-Woche im Juni statt, sondern im August, wo es schon etwas früher dämmert. So kommen die bunten Lampions erst richtig zur Geltung. Sie zaubern eine Atmosphäre, die in der schwul-lesbischen Szene doch ihresgleichen sucht: Ein Zille-Idyll für Homos.
„Es ist einfach auf unspektakuläre Weise schön“, so Michael, ein Zoo-Wiederholungstäter aus Wilmersdorf: „Die Atmosphäre ist sehr entspannt. Man sieht Leute, die man sonst in der Szene nicht trifft.“ Stimmt. Und wo sonst noch kann man ein inbrünstige geschmettertes „My Way“ hören?
Carsten Bauhaus
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