Pride

Erster CSD in Falkensee

25. Juni 2019
Nic van Dyke (Foto, li.) und Ilona Bubeck (Foto, re.) © Hassan

Gegen den Rechtsruck in Brandenburg will das Orga-Team des ersten CSD in Falkensee ein Zeichen setzen. Der Pride soll zeigen wie bunt und vielfältig die Stadt ist

Am 28.06. begeht die Brandenburger Stadt Falkensee ihren ersten CSD, der unter dem Motto „Sichtbarkeit, Respekt und Liebe – Falkensee feiert 50 Jahre Stonewall“ steht. Die Veranstaltung beginnt um 17:00 Uhr mit dem Hissen der Regenbogenflagge am Rathaus. Gegen 17:30 Uhr startet der Demonstrationszug vom Rathausplatz und erreicht gegen 18:30 die Stadthalle. Hinter dem Gebäude beginnt dann die Abschlusskundgebung u. a. mit Auftritten von den Gabys, von Sänger und Schauspieler Roman Shamov und Sebastian Stipp, Sänger und Ansprechperson für LGBTI der Berliner Polizei.

Ilona Bubeck vom Querverlag, die seit drei Jahren das queere Regenbogen-Café in Falkensee betreibt, und Nic van Dyke, Gründer des queeren Projekts „MfG* – Kreativ gegen Faschismus“ und ehemaliges Mitglied der Kingz of Berlin, sind im Organisationsteam. Beide wollen mit dem CSD ein politisches Zeichen setzen

Nic und Ilona, wie sieht die queere Szene in Falkensee aus? Nic: Seit ich vor drei Jahren hierhergezogen bin, liebe ich an Falkensee, dass wir zwar eine kleine Community sind, dafür aber eine Einheit – egal ob trans*, inter*, schwul, lesbisch oder bi. Anders als in Berlin erlebe ich persönlich hier kein Minderheiten-Ranking, sondern vor allem Solidarität unter den einzelnen Gruppen. Viele Queers in Falkensee leben eher zurückgezogen. Mit dem CSD möchten wir ermuntern, sich mit uns und für unsere Rechte zu engagieren.

Was hat den Anstoß zum CSD in Falkensee gegeben? Ilona: Auch in unserer Gegend nehmen wir in letzter Zeit einen Rechtsruck wahr, der immer stärker in der Mitte der Gesellschaft ankommt. Die Community in Falkensee versucht deshalb vermehrt Sichtbarkeit zu zeigen. Seit zwei Jahren hissen wir am 28. Juni, dem Tag des Stonewall-Aufstandes, die Regenbogenfahne am Rathaus. Anlässlich des 50. Stonewall-Jubiläums, der bevorstehenden Europawahlen im Mai und der Landtagswahlen in Brandenburg wollen wir jetzt noch mehr Menschen mobilisieren, um auf die Straße zu gehen und zu zeigen: Falkensee ist bunt und vielfältig.

Wie kann man sich den CSD in Falkensee vorstellen? N:
Unser Motto für den 28. Juni lautet „Sichtbarkeit, Respekt und Liebe – Falkensee feiert 50 Jahre Stonewall“. Nach dem Umzug wird es eine Abschlusskundgebung und ein Demo-Bühnenprogramm geben, bei dem u. a. Die Gabys auftreten. Als Schirmherrin konnten wir Désirée Nick gewinnen. Doch um alles umzusetzen, brauchen wir noch Unterstützung und haben eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

Nic, du bist auch der Gründer des Projekts „MfG*“. Was kann man sich darunter vorstellen? N: „MfG* – Kreativ gegen Faschismus“ ist eine Vernetzungsplattform auf Facebook für Kunstschaffende und Personen, die Öffentlichkeitsarbeit machen und sich aktiv gegen rechts engagieren wollen. Entstanden ist sie, weil ich ein Ventil brauchte, um meinen Frust über den Rechtsruck in kreative Bahnen zu lenken. Gerade plane ich mit verschiedenen Künstler*innen eine musikalische Protestaktion zu den Landtagswahlen.

Interview: Elliot Zehms

CSD in Falkensee,
28.06., 17:00, Rathaus Falkensee

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