Queere Kunst bei der Art Berlin Contemporary @ Station Berlin, bis 22.9.

Mut zu neuen Positionen: abc auf der Berlin Art Week
Die Berlin Art Week hat nun richtig Fahrt aufgenommen. Am Donnerstag eröffnete in der Station Berlin am Gleisdreieck die Art Berlin Contemporary (abc), die seit dem Wegfall des Art Forums von einer exklusiv kuratierten Nebenmesse zur Hauptattraktion wurde. Dem Charakter Berlins gemäß, präsentiert man sich bis Sonntagabend auch hier wohltuend eher als Laboratorium denn als Kunstumschlagplatz des großen Geldes. Zeigen die Konkurrenten Art Basel und Frieze in London eher avancierte Kunst, die bei den internationalen Sammlern mehr das Portemonaie denn das Herz aufgehen lässt, setzen die 130 Galeristen auf der abc auf Newcomer und künstlerische Experimente. Auch die Präsentationsform, die sich von den sonst üblichen quadratisch-praktischen Messeständen längst verabschiedet hat, macht den Besuch zum Erlebnisparcour mit Entdeckerpozential.
Künstler mit beschränkten Mitteln bereichern das kreative Potenzial der Stadt
Klar, dass auf einer Berliner Messe auch immer wieder eingestreute queere Positionen zu bewundern sind. Als Scout hat die Siegessäule bei der Erstbegehung Impressionen von Sehenswerten gesammelt (siehe Fotogalerie). In den nächsten Tagen heißt es die Beine in die Hand nehmen, wenn man auch nur annähernd die Vielfalt der Berliner Kunstszene würdigen möchte. Neben dem Ausstellungsquartett „Painting forever“ in den großen Institutionen, rücken auch endlich die vielen Projekträume in den Fokus, in denen die Künstler mit beschränkten Mitteln das kreative Potenzial der Stadt bereichern – oft inzwischen in Stadtteilen jenseits des S-Bahn-Rings. Die abc ist noch bis Sonntag geöffnet. Vieles andere kann aber noch jenseits der quirligen Berlin Art Week erkundet werden.
Carsten Bauhaus
Art Berlin Contemporary, Station Berlin am Gleisdreieck, bis Sonntag, 22.9.
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