Geschafft! Berlin zieht den Sparhammer zurück und kürzt nicht bei der Initiative für sexuelle Vielfalt

Lange sah es so aus, als würden die Haushaltsentscheidungen für 2014/15 das Ende für viele LSBTI*-Projekte dieser Stadt bedeuten, oder zumindest drastische Reduzierungen, wie sie etwa von dem queeren Jugendnetzwerk Lambda e.V. oder der Lesbenberatung befürchtet wurden.
Hier nun die gute Nachricht: Die geplanten Kürzungen wurden zurückgenommen. Damit können die betroffenen Projekte und Initiativen fortgeführt werden. Dies ist ein Erfolg der Community, aus der heraus viele Gruppen, Projekte und Initiativen immer wieder protestiert und darauf hingewiesen hatten, dass die Fortführung der ISV („Initiative Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“) unverzichtbar ist, um Berlin etwas freundlicher für Lesben, Schwule, Bi, Trans* und Inter (LSBTI*) zu machen.
„Übrigens hat auch die Siegessäule durch ständige Berichte über die ISV ihren Teil dazu beigetragen.“
Zu denen, die auf so gut wieder jeder Demo zu sehen waren, gehören Thomas Birk und Anja Kofbinger (Bündnis90/DieGrünen): „Wir freuen uns über die Kehrtwende von SPD und CDU. Zuletzt hatte die Koalition eine Streichung von 150 000 Euro im Bildungsbereich der Initiative sexuelle Vielfalt geplant. Mit dem Beschluss können die Kosten für Fortbildungen in Höhe von 250 000 Euro jährlich unverändert weiter getragen werden. Übrigens hat auch die Siegessäule durch ständige Berichte über die ISV ihren Teil dazu beigetragen.“ An anderem Ort hieß es, Bürgermeister Klaus Wowereit hat sich nach seinen Worten gegenüber Siegessäule Anfang November noch einmal für die schon zusammengestrichene ISV einsetzen müssen, um in der Community nicht an Ansehen zu verlieren.
Die ISV läuft in Berlin seit 2009 und besteht aus verschiedenen Maßnahmen, die die Akzeptanz von LSBTI* fördern sollen. Handlungsfelder der circa 60 Maßnahmen sind zum Beispiel Auflärungsarbeit an Schulen und in Behörden. Die ISV hat unterdessen Modellcharakter, viele andere Bundesländer haben ähnliche Initiativen auf den Weg gebracht. Umso erfreulicher, dass die Hauptstadt nun nicht hinter die Vorreiterrolle als LSBTI*-freundliche Stadt zurückfällt.
Christian Mentz
Folge uns auf Instagram