Alle queeren Highlights der Langen Nacht der Museen 2025

Unter dem Motto „Liebe in Berlin“ inspiriert am 30. August die Lange Nacht der Museen Berliner*innen und Tourist*innen gleichermaßen, die vielfältige Museumslandschaft der Hauptstadt zu entdecken. Wir stellen die queeren Highlights der diesjährigen Ausgabe vor
Schwules Museum
Es wird historisch, feministisch, heiß: Im Schwulen Museum können Gäste in der Ausstellung „Feuer + Flamme dem Patriarchat“ mit Bildern der Fotojournalistin Petra Gall lesbische Bewegungsgeschichte der 1980er- und 90er-Jahre in Berlin erkunden. Passend dazu gibt es ab 21:30 Uhr eine lesbische Performance- und Drag-Show von Seliquere, „mit genug Power, das Patriarchat zu zerschmettern“, verspricht das Programm.

Darüber hinaus ist die Ausstellung „A Heart That Beats“ über ukrainische Kunst im Kontext queeren Widerstands zu sehen, mit Expressführungen um 19:00 und 21:00 Uhr sowie einer Performance der ukrainischen Künstlerin Nataliia Oliferovych um 22:30 Uhr, in der sie „kollektive Traumata durch Zärtlichkeit und Paradoxie“ verarbeitet.
Um sein 40-jähriges Bestehen zu feiern bietet das Museum außerdem eine öffentliche Führung durch das Archiv an, die um 19:30 Uhr beginnt und 30 Minuten dauert.

Museum für Kommunikation
Passend zum übergeordneten Thema „Liebe in Berlin“ und zur aktuellen Sonderausstellung „Nachrichten“ präsentiert das Museum für Kommunikation sein Programm zur Langen Nacht unter dem Titel +++Eil: Liebe verbindet+++. Hinter dieser „Eilmeldung“ verbirgt sich ein vielfältiges Angebot aus Führungen, Interventionen, Performances, Workshops und sogar Wahrsagungen rund um das Thema Liebe.
Ab 18:00 Uhr können Gäste die künstlerische Audio-Intervention „News from Gender Realities“ erleben, die sich kritisch mit Schlagzeilen zu Geschlecht und Sexualität auseinandersetzt. Um 22:00 Uhr hinterfragt die Journalistin Gabriela Keller in der feministischen Performance „Störbild: Geschlecht in Nachrichten und Medien“, wie in den News über sexualisierte Gewalt und Gewalt gegen Frauen berichtet wird.
Unter dem Titel „Cultural Sex/Sexual Culture“ eröffnet Dragqueen Olympia Bukkakis ab 23:00 Uhr neue Perspektiven auf die kulturellen Bedeutungen von Geschlecht(sverkehr), mit einem musikalisch Programm zwischen Bachs Cellosuiten und Britneys „Toxic“. Eine Wiederholung folgt um 01:00 Uhr.

Um Mitternacht lädt das Duo Dick & Danger zur Performance „Fluide Signale: Queere Freude als Frequenz der Wirklichkeit“ ein. Die multimediale Inszenierung erforscht „das Trauma institutioneller Grenzen und den Weg des Ichs zur Grenzenlosigkeit“ und stellt zugleich die gesellschaftliche Angst vor dem „freien, fließenden, undefinierbaren Selbst“ in Frage.
Berlin Global / Humboldt Forum
Im Humboldt Forum lockt Berlin Global mit einem queeren Musikprogramm: Um 18:00 Uhr geht‘s los mit dem DJ-Set von Lokführer Andi aus Chemnitz. Die ideale Gelegenheit, sich warmzutanzen und warmzusingen. Denn ab 20:00 Uhr startet das Event „Karaokee<->HeartsSs” von Oozing Gloop, Nancy Nutter und Bleach. Die drei Drag-Grazien führen mit Charme, Witz und Glamour durch den Abend und verzaubern das Publikum mit ihrer speziellen Lovesong-Edition, bis alle Herzen geschmolzen und Stimmbänder gelockert sind. Kuratiert von Yeşim Duman, in Kooperation mit dem Pop-Kultur-Festival.
Futurium
Wer von Karaoke nicht genug bekommt, kann ab 23:00 Uhr auf dem Vorplatz des Futuriums weitertanzen und mitsingen: „CherrYO!kie – die queere Karaoke-Tanz-Show“ will Karaoke auf die Spitze treiben – von „A wie Arie über L wie Liebesschnulze bis Z wie Zugabe“.
Berlinische Galerie
In der Berlinischen Galerie ist die Ausstellung „Inszeniertes Selbst“ von Marta Astfalck-Vietz zu sehen. Die Fotografin und Künstlerin persiflierte in den 1920er-Jahren die Geschlechterrollen der Weimarer Republik. Sie inszenierte sich mal als Dandy, mal als Femme Fatale, während Masken, theatralische sowie groteske Elemente charakteristisch für ihren Stil wurden.
Begleitend zur Ausstellung wird von 19:00 bis 22:00 Uhr ein temporäres Pop-Up-Fotostudio eingerichtet. Gäste sind eingeladen, sich von der Ausstellung inspirieren zu lassen und sich selbst mit wechselnden Hintergründen in Szene zu setzen.
Gropius Bau
Wer die große Ausstellung zu Vaginal Davis noch nicht gesehen hat, sollte sie sich bei der Langen Nacht der Museen nicht entgehen lassen. Unter dem Titel „Fabelhaftes Produkt“ würdigt der Martin-Gropius-Bau das vielseitige Gesamtkunstwerk der Künstlerin, von der Queercore-Punk-Bewegung in L.A. und New York der späten 70er-Jahre bis zu ihren jüngsten Arbeiten in Berlin. Gezeigt werden Werke aus den Jahren 1985 bis 2025, darunter Malerei, Film, Zines und Performances, sowie künstlerische Kooperationen, unter anderem mit dem Kollektiv CHEAP und Jonathan Berger.

Naturkundemuseum
Welche normativen Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität finden sich in der Erforschung der Natur? Wie queer waren die Dinos? Und was hat Kolonialismus mit Botanik zu tun? Die Führung „Queering Nature“ vermittelt LGBTIQ*-Perspektiven auf die Erforschung der Flora und Fauna, dekonstruiert binäres Denken und geht (selbst-)kritisch darauf ein, welches Wissen im Naturkundemuseum (nicht) vermittelt wird. Wer mag, darf außerdem niedliche Bilder von queeren Tieren und Pflanzen malen. Los geht‘s um 18:00 Uhr.
Lange Nacht der Museen
Sa, 30.08. ab 18:00 Uhr
langenachtdermuseen.berlin
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